17. INTERNATIONALER RETAIL-BANKENTAG

"Auf einmal explodiert das ganze Ding"

Kröner prophezeit der Branche eine Revolution

"Auf einmal explodiert das ganze Ding"

bn Frankfurt – Nichts weniger als eine Revolution hat Matthias Kröner, Berater und bis Ende März Chief Executive Officer der Fidor Bank, der Finanzbranche am Freitag im Lichte des Trends zu Digitalisierung, Banking as a Service und auch Blockchain prophezeit. Der Banker der Zukunft sei vor allem ein Technologie-Mitarbeiter: “Die Skills, die wir in Zukunft brauchen, sind definitiv nicht die Skills, mit denen die Banken in den letzten 50 Jahren groß geworden sind”, postulierte Kröner angesichts zahlreicher neuer Stellenprofile. Was sich nicht ändern werde, sei allein das Erfordernis des Kundenverständnisses.Der Betrieb einer Plattform wird seiner Meinung nach zur Kernkompetenz einer Bank zählen. Große Stücke hält Kröner dabei auf Banking as a Service, also das Angebot modularer Software- und Leistungspakete für digitale Geschäftsmodelle im Finanzsektor. Da dieses Angebot auch die Banklizenz einschließe, könnten erstmals Nichtbanken Bankkunden erreichen. Ein solches Plattform-Banking verändere wegen seiner Schnittstellen freilich auch das operative Risiko sowie den Neuproduktprozess, räumte er ein. Auch werde sich künstliche Intelligenz auf die Kundenprozesse auswirken. Kröner warnte davor, das Tempo solcher Entwicklungen zu unterschätzen. Er sprach von einem Popcorn-Effekt: “Auf einmal explodiert das ganze Ding.” Die Zuwachsraten von Apple Pay hätten demonstriert, wie rasant sich Kundenverhalten verändern könne. In den Banken sei dabei die Kultur die bedeutendste Hürde für digitale Effizienz. Digitale Kompetenz müsse der Vorstand vorleben.