Auf Sand gebaut
Von JULIA ROEBKEDeutschland wird alt. Spätestens wenn Arbeitsministerin Ursula von der Leyen die x-te Rentenreform vorstellt, werden alle wieder daran erinnert, dass im Jahr 2050 nahezu ein Drittel der Bevölkerung älter sein wird als 65 Jahre. Deutlich wird in den Reformdebatten auch jedes Mal aufs Neue, dass unser umlagefinanziertes System auf Sand gebaut ist. Gerade die jüngeren Mitglieder der Gesellschaft dürfen der Worthülse von der “sicheren Rente” keinen Glauben schenken. Die gesetzliche Rente ist zwar sicher, die Frage ist allein in welcher Höhe.Mit der Entwicklung zum Greisenstaat ist Deutschland keinesfalls allein. Nahezu alle entwickelten Staaten können die Balance zwischen Alt und Jung nicht mehr halten, auch in weiten Teilen Asiens wächst die erwerbsfähige Bevölkerungsschicht nicht mehr so stark wie noch im vergangenen Jahrzehnt. Selbst China, das 1979 im Rahmen von umfassenden Reformen die Ein-Kind-Politik einführte, um den Problemen einer zu großen Bevölkerung Herr zu werden, scheint nun zurückzuruder. So meldete vor wenigen Tagen die Zeitung “China Daily”, dass die Regierung eine weitere Lockerung der Vorgaben erwägt, weil man die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Landes bedroht sieht.Doch welche Konsequenzen sollten Privatanleger aus der skizzierten Entwicklung ziehen? Primär gilt es, die private Vorsorge hochzufahren. Wer zudem noch von der demografischen Entwicklung auch finanziell profitieren will, für den lohnt es sich, Fonds mit dem entsprechenden Investmentfokus mal genauer anzuschauen. Bisher ist das Produktangebot mit diesem Schwerpunkt noch sehr übersichtlich. Auch sind die Sondervermögen durchgehend klein, was jedoch wohl nicht der Performance, sondern eher dem Umstand geschuldet ist, dass die Fonds fast alle zu einer Zeit auf den Markt kamen, als die Finanzkrise bereits ihre Schatten warf. Doch eines sollten Anleger bei diesen Aktienfonds beachten: Ein wenig Zeit bis zur Rente, auch um Marktschwankungen auszusitzen, ist sicher nicht verkehrt.