Aufschwung am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt geht ins zehnte Jahr

Colliers: Deal-Pipeline nach Umsatzrekord 2018 nicht abgearbeitet - Büroimmobilien stärkste Assetklasse - Investorenfokus auf Top-7-Städte verfestigt

Aufschwung am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt geht ins zehnte Jahr

ste Hamburg – Der Aufschwung am Markt für gewerblich genutzte Immobilien in Deutschland geht 2019 ins zehnte Jahr. Branchenexperten zeigen sich nach einem neuerlichen Rekordumsatz im vergangenen Jahr insgesamt zuversichtlich. Angesichts der stabilen Fundamentaldaten der deutschen Wirtschaft herrsche eine anhaltend starke Nachfrage, der deutsche Immobilieninvestmentmarkt stehe in der Gunst der Immobilieninvestoren weiterhin ganz weit oben, so CBRE. Das Transaktionsgeschehen werde sich ungeachtet der Spekulationen über mögliche Auswirkungen einer Zinswende auch 2019 auf hohem Niveau weiter fortsetzen. Der limitierende Faktor sei allein das mangelnde Produktangebot.Bei Colliers sieht man die “Deal-Pipeline auch nach dem Transaktionsmarathon der vergangenen Monate nicht abgearbeitet”. Der Anlagedruck auf Immobilien bleibe unter dem Einfluss der Nullzinspolitik der EZB und fehlender Anlagealternativen bis in die zweite Jahreshälfte bestehen. Der Immobiliendienstleister Jones Lang LaSalle erwartet, dass die Nachfrage nach Immobilien trotz aktueller geopolitischer Unsicherheiten auch in diesem Jahr hoch bleiben wird. Savills prognostiziert, 2019 werde “nicht besser, aber dennoch sehr gut”.Die Gesellschaften gehen für den deutschen Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien in diesem Jahr von Transaktionsvolumen zwischen 50 Mrd. und 58 Mrd. Euro aus. Der Wert des bislang umsatzstärksten Jahres 2018 würde damit nicht ganz erreicht. Im vergangenen Jahr setzte sich der seit 2010 andauernde Aufschwung im Markt für gewerblich genutzte Immobilien in Deutschland fort: Erstmals in einem Jahr summierten sich die Transaktionen in diesem Bereich auf über 60 Mrd. Euro. Der Rekordwert des Vorjahres von gut 57 Mrd. Euro sei um 6 % übertroffen worden, so die Immobiliendienstleister CBRE, Colliers, Jones Lang LaSalle und Savills.Verglichen mit 2010 hat sich der Umsatz in dieser Assetklasse verdreifacht. Die Investitionen in Wohnimmobilien (ab 50 Wohneinheiten) legten 2018 darüber hinaus nach Angaben von CBRE verglichen mit dem Vorjahr um 10 % auf über 17 Mrd. Euro zu. Dem größten globalen Investmentdienstleister zufolge errechnet sich für den deutschen Investmentimmobilienmarkt im vergangenen Jahr ein Transaktionsvolumen von insgesamt rund 77,3 Mrd. Euro. Jones Lang LaSalle kommt einschließlich der Nutzungsklasse “Living” (Wohnportfolios, Mikro-Wohnen, Pflegeimmobilien) auf ein Transaktionsvolumen von insgesamt 79 Mrd. Euro. Der Bestwert von 80,3 Mrd. Euro aus dem Jahr 2015 wurde in dieser Betrachtung nicht erreicht.Für das Rekordjahr 2018 im deutschen Gewerbeimmobilienmarkt war laut CBRE vor allem das rege Investoreninteresse an Immobilien in Investmentzentren wie Frankfurt, Berlin und München verantwortlich. Büroimmobilien waren mit knapp 32 Mrd. Euro oder 41 % des Transaktionsvolumens im gesamten Immobilieninvestmentmarkt die umsatzstärkste Assetklasse. Das in Büroimmobilien investierte Kapital sei im Vorjahresvergleich um 15 % und damit stärker als in anderen Assetklassen gestiegen.Colliers verweist auf ein äußerst dynamisches Transaktionsgeschehen im Gewerbeimmobilienmarkt in den letzten Wochen des Jahres: In den vergangenen sechs Monaten sei mehr Volumen umgesetzt worden als im Durchschnitt der Gesamtjahre seit 2008. Laut Savills wechselten allein im vierten Quartal Immobilien für mehr als 17 Mrd. Euro den Eigentümer. Im vierten Jahr in Folge seien 2018 mehr als 50 Mrd. Euro in deutsche Gewerbeimmobilien investiert worden. “Das ist einmalig in der Geschichte des deutschen Investmentmarktes.” Der Fokus der Investoren auf die Top-7-Städte in Deutschland habe sich auch im letzten Quartal 2018 weiter verfestigt, so Jones Lang LaSalle. Mit rund 46 Mrd. Euro sei deutlich mehr als die Hälfte des gesamten Transaktionsvolumens auf Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln München und Stuttgart entfallen.