Aufseher prüfen Aktienkauf durch Wirecard-Chef
Reuters Frankfurt – Die Finanzaufsicht BaFin nimmt die jüngsten Aktienkäufe von Wirecard-Chef Markus Braun wegen eines möglichen Verstoßes gegen Insiderhandels-Vorschriften unter die Lupe. “Wir sehen uns an, ob mit dem Kauf tatsächlich gegen das Handelsverbot verstoßen wurde”, bestätigte eine BaFin-Sprecherin am Freitag einen Bericht der “Financial Times”. Braun hatte am Donnerstag Wirecard-Aktien für 2,5 Millionen Euro erworben und mit der Nachricht der Wirecard-Aktie zu einem Kurssprung verholfen. Brauns Investmentvehikel, die MB Beteiligungsgesellschaft, erklärte, der Aktienkauf sei rechtlich nicht zu beanstanden. “Die kapitalmarktrechtlichen Vorgaben wurden uneingeschränkt eingehalten.” Wirecard lehnte eine Stellungnahme ab.Eigentlich dürfen Personen mit Führungsaufgaben 30 Tage vor der Veröffentlichung des Geschäftsberichts keine Aktien des eigenen Unternehmens erwerben, um möglichen Insiderhandel einen Riegel vorzuschieben. “Ausnahmen gelten beispielsweise für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme, die vor dem Verbotszeitraum aufgelegt wurden”, sagte die BaFin-Sprecherin. Wirecard will seinen mehrfach verschobenen Geschäftsbericht für 2019 am 18. Juni veröffentlichen. Auch wenn ein Unternehmen bereits umfassende vorläufige Zahlen vorgelegt hat, greift das Verbot nicht.