Aufsicht verhängt Buße über Royal Bank of Scotland
pra London – Die Royal Bank of Scotland (RBS) hat eine weitere Buße eingefangen. Die britische Großbank vereinbarte mit der Finanzaufsichtsbehörde FCA die Zahlung von 14,5 Mill. Pfund (18 Mill. Euro) sowie eine vertiefte Überprüfung von 30 000 relevanten Kundenbeziehungen, um festzustellen, ob Kunden durch Regelverstöße zu Schaden gekommen sind. Bisher gibt es gemäß der FCA aber keine Hinweise auf signifikante Schädigungen von Kunden.Die Aufsichtsbehörde hatte gemäß ihrer am Mittwoch veröffentlichten Entscheidung bereits im November 2011 bei der RBS und deren Tochter Natwest schwere systematische Fehler bei den Vergabeprozessen von Hypotheken festgestellt. Trotz einer Mahnung und anderslautender Versicherungen hätten die beiden Institute aber erst im September 2012 begonnen, die Prozesse zu korrigieren. Das sei vollkommen inakzeptabel, erklärte die FCA, weil damit die Kunden über einen unnötig langen Zeitraum Risiken ausgesetzt worden seien. Mangelhaft überwachtBei den Verstößen handelt es sich gemäß der FCA primär um mangelhaft durchgesetzte und überwachte Prozesse beim Verkauf von Hypotheken in den Filialen sowie über Telefon, womit den Kunden möglicherweise unangemessene Beratung und damit potenziell falsche Entscheidungsgrundlagen zuteilgeworden seien. Von 164 von der FCA überprüften Verkäufen hätten nur zwei den erforderlichen Standards einer akzeptablen Beratung entsprochen.Bei den Verstößen wurde eine ganze Palette von Fehlleistungen festgestellt. Die Berater seien ungenügend ausgebildet und überwacht worden. Die Beratung sei teils inhaltlich ungemessen gewesen. So sei in einigen Fällen nicht umfassend genug abgeklärt worden, ob sich die Kunden die aufgenommenen Hypotheken tatsächlich hätten leisten können. Auch sei oft nicht abgeklärt worden, ob den Kunden bessere als die von ihnen gewünschten Lösungen hätten angeboten werden können. Prozesse verbessertDer im vergangenen Oktober an die Spitze der noch immer zu 80 % vom Steuerzahler kontrollierten RBS gewählte Bankchef Ross McEwan akzeptierte in einer Stellungnahme, dass die gerügten Vorgänge nicht richtig gewesen seien. Er erklärte, alle Kunden hätten ein Anrecht auf bestmögliche Beratung. Doch McEwan versicherte, nach seinem Amtsantritt seien die Verkaufsprozesse überprüft und verbessert worden. Dabei hätten sich alle Kundenberater einer ausführlichen Ausbildung unterzogen.