Aufsichtsrat der HSH Nordbank vor dem Umbruch
ste – Nach dem erwarteten Plazet von EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) in den nächsten Tagen zu den Vereinbarungen für den Verkauf der HSH Nordbank an ein Konsortium von Finanzinvestoren um Cerberus und J.C. Flowers rechnet Thomas Mirow mit der Privatisierung der Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein bis Ende des Monats. Realistisch sei ein Vollzug der Ende Februar vereinbarten Transaktion am 28. oder 29. November, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Börsen-Zeitung. Damit sei auch verbunden, dass die Vertreter der bisherigen Eigentümer im bislang paritätisch besetzten Kontrollgremium mit seinen 16 Mitgliedern ihre Mandate aufgeben.Auch der 65 Jahre alte Mirow, der als ehemaliger Senator Hamburgs, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium sowie Chef der Osteuropabank Ende Februar 2013 an die Spitze des von der Finanz- und Schifffahrtskrise gebeutelten HSH gerückt war, wird seinen Posten räumen. Wer sein Nachfolger wird, möchte der SPD-Mann, der als Berater dem deutschen Aufsichtsrat der Rothschild-Bank angehört, ein Mandat (Vorsitz Prüfungsausschuss) bei einer Holdinggesellschaft in Kasachstan wahrnimmt und künftig an der Spitze der Deutschen Nationalstiftung steht, nicht äußern. Spekulationen zufolge soll ein in etwa gleichaltriger, im M&A-Bereich erfahrener spanischer Spitzenbanker den Posten übernehmen.Da die Bank künftig weniger als 2 000 Mitarbeiter beschäftigen wird, fällt auch die paritätische Mitbestimmung im Kontrollgremium weg. Die Vertreter der Eigentümer werden, so die Perspektiven, zwei Drittel der Mitglieder stellen, die Arbeitnehmerseite ein Drittel. Vereinbart wurde bereits, dass bis Mitte 2019, flankiert von Interessenausgleich und Sozialplan, die Zahl der Vollzeitkräfte von zuletzt 1 720 auf rund 1 600 sinkt.Um die laut Mirow “nicht unambitionierten, aber realistischen” Rentabilitätsziele bis Ende 2021 für den Wechsel in das Sicherungssystem des privaten Bankenlagers zu erreichen, werden zur Kostensenkung auch wegen des Wegfalls bisheriger Aufgaben im Zusammenhang mit staatlichen Garantieleistungen und notleidenden Krediten sowie infolge der Auslagerung von IT-Aufgaben weitere Arbeitsplätze gestrichen. Mitglied im Aufsichtsrat soll wieder der bereits seit zwölf Jahren mit der Bank verbundene Finanzinvestor und frühere Goldman-Sachs-Banker Christopher Flowers (61) werden.