Autobanken beackern neue Felder

Weitere Versicherungs- und Dienstleistungsangebote kurbeln Geschäfte an

Autobanken beackern neue Felder

jk Frankfurt – Im Verkauf zusätzlicher Versicherungen und Dienstleistungen rund um das Auto wittern die Autobanken die größten geschäftlichen Chancen. Neben den traditionellen Leasing- und Finanzierungsangeboten gewinnen Kfz-, Restschuld- und Kreditversicherungen, Garantie- und Reparaturkostenpolicen immer mehr an Bedeutung.Mit inzwischen durchschnittlich 1,6 zusätzlichen Dienstleistungsverträgen pro finanziertem oder verleastem Fahrzeug “sind wir auf einem nachhaltigen Wachstumspfad”, freut sich Klaus Bentz, einer der Sprecher des Arbeitskreises Autobanken (AKA). Die Zunahme bei der Zahl dieser Serviceverträge im Vorjahr um 12 % wertet Bentz – im Hauptberuf Chef der FGA Bank Germany (früher Fiat Bank) – als Beleg dafür, “dass Autohaus-Kunden heute mehr denn je die ,total cost of usage` für ihr Fahrzeug im Blick haben und entsprechende Angebote nachfragen”.Doch auch im herkömmlichen Geschäft haben die im AKA organisierten Institute, die 33 Automarken repräsentieren und bundesweit mehr als 9 000 Menschen beschäftigen, 2011 kräftig zugelegt. Mit gut 1,3 Millionen Neuverträgen erreichten sie einen Zuwachs binnen Jahresfrist von 10 %. Noch stärker kletterte das wertmäßige Vertragsvolumen mit Neuwagen – um 15 % auf rund 30 Mrd. Euro -, was Bentz zufolge ein Spezifikum der Autobanken beleuchtet. Sie seien der Motor für den Absatz höherwertiger, besser ausgestatteter und umweltschonenderer Fahrzeuge. Insgesamt umfasste der Bestand aller Leasing- und Finanzierungsverträge in den Büchern der AKA-Mitglieder Ende 2011 fast 90 Mrd. Euro (plus 6 %). Marginale AusfallquotenDie Angst, dass darunter etliche unzuverlässige Kunden sein könnten, hält sich in engen Grenzen. Die Kreditausfallquoten lägen weiterhin “auf historisch niedrigem Niveau”, betont Michael Reinhart. Auf “deutlich unter 1 % des Vertragsbestandes” beziffert der Geschäftsführer der Volkswagen Bank die Risikokosten. Die Gründe dafür sieht er zum einen in “dem geradezu essenziellen Bedarf des Kunden an Mobilität”. Die Verbraucher seien eher dazu bereit, auf eine Urlaubsreise oder eine neue Küche zu verzichten, als auf ihr Auto.Zum anderen bescheinigt er sich und den anderen AKA-Häusern eine “verantwortliche Kreditvergabe”. Mit Blick auf die Passivseite der Bilanz registriert Reinhart “eine langsame, wenn auch noch fragile Entspannung” der Finanzmärkte. Die Autobanken hätten ausreichend Zugriff auf Mittel und verfügten dabei über einen “ausgewogenen Refinanzierungsmix”. Ferner profitierten sie, wie die gesamte Branche, von dem generell niedrigen Zinsniveau. Und nicht zuletzt hätten die AKA-Häuser “direkt oder indirekt” Zugang zu EZB-Mitteln. In welchem Umfang davon Gebrauch gemacht worden ist, kann oder will er allerdings nicht sagen.Ebenfalls ganz entspannt betrachtet er das Thema Basel III. Die Aufgabe, Qualität und Quantität des erforderlichen Eigenkapitals zu steigern, werde die Autobanken nicht ins Schleudern bringen.