Aviva stellt Dividende wieder auf den Prüfstand
hip London – Der britische Versicherer Aviva hat angekündigt, die eben erst wiederaufgenommenen Ausschüttungen an die Aktionäre wieder auf den Prüfstand zu stellen. Wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilte, erhalten die Anteilseigner eine Zwischendividende von 6 Pence je Aktie. Allerdings soll die Dividendenpolitik Ende des Jahres daraufhin überprüft werden, ob sie “nachhaltige Ausschüttungen und einen geringen Verschuldungsgrad” gewährleiste. Vor dem Hintergrund des Ziels, die Verschuldung herunterzufahren, dürfte künftig weniger an die Aktionäre ausgekehrt werden, fürchten Analysten. Der UBS-Analyst Colm Kelly nannte die Ankündigung “im Kontext der starken Finanzdaten enttäuschend”.Das operative Ergebnis von Aviva lag im ersten Halbjahr mit 1,22 Mrd. Pfund dank des starken Annuitätengeschäfts auf dem Heimatmarkt um gut ein Zehntel über den Markterwartungen. Das bereinigte Ergebnis pro Aktie fiel um knapp 3 Pence besser aus. Amanda Blanc, die im vergangenen Monat überraschend zur Nachfolgerin von Maurice Tulloch berufen wurde, nachdem dieser sich aus familiären Gründen zurückgezogen hatte, kündigte an, dass sich das Unternehmen künftig weniger auf Asien und Europa, sondern auf die Kernmärkte Großbritannien, Irland und Kanada konzentrieren wolle. Bereits im November vergangenen Jahres hatte der Versicherer angekündigt, seinen Anteil am Hongkonger Joint Venture Blue an den Partner Hillhouse Capital zu verkaufen. In Asien ist Aviva darüber hinaus in Singapur und der Volksrepublik China vertreten. In Kontinentaleuropa ist die Gesellschaft in Frankreich, Italien und Polen aktiv. Blanc deutete an, dass es “langfristig bessere Eigentümer als Aviva für diese Geschäfte” geben könnte. Sie ist bereits der dritte CEO binnen zwei Jahren.Die regulatorische Solvenzquote belief sich auf 194 %. Analysten hatten lediglich 189 % auf der Rechnung.