Axa und BNP erwägen Zusammenarbeit im Assetmanagement
Neues Schwergewicht im Fondsgeschäft
Axa und BNP Paribas wollen in der Vermögensverwaltung kooperieren
wü Paris
In Frankreich könnte nach Amundi ein neuer Assetmanagement-Riese entstehen. Axa und BNP Paribas denken darüber nach, in der Vermögensverwaltung künftig zusammenzuarbeiten. Der Versicherer prüfe die Optionen für Axa Investment Managers (Axa IM) und erwäge dabei eine Zusammenlegung mit BNP Paribas Asset Manager (BNPP AM), schreibt Bloomberg.
Aus dem angedachten Joint Venture könnte ein Assetmanager mit einem verwalteten Vermögen von 1.420 Mrd. Euro hervorgehen. Das wäre mehr als das von Natixis Investment Managers, der bisherigen Nummer 2 in Frankreich nach Amundi. Sie kam Ende März auf ein verwaltetes Vermögen von 1.225 Mrd. Euro, Amundi auf 2.116 Mrd. Euro, Axa IM auf 858 Mrd. Euro und BNPP AM auf 562 Mrd. Euro. Zusammen könnten die Töchter von Axa und BNP besser mit anderen europäischen Akteuren mithalten, auch wenn sie im Vergleich zu den Branchenriesen aus den USA vergleichsweise klein blieben.
„Wir kommentieren keine Marktgerüchte“, erklärte Axa auf Anfrage der Börsen-Zeitung. „Kein Kommentar“, lautete auch die Antwort von BNP Paribas. Es sei nicht sicher, dass die Gespräche zwischen dem Versicherer und der Bank zu einem Abschluss führten, berichtet Bloomberg. Axa habe auch eine Allianz mit einem anderen französischen Akteur erwogen.
Suche nach Größe
Das wäre nicht das erste Mal, denn Axa IM hat bereits vor einigen Jahren mit Natixis IM über eine Annäherung gesprochen. Die Natixis-IM-Mutter BPCE soll Gerüchten zufolge um den Jahreswechsel herum über den Verkauf von Anteilen an ihrer Vermögensverwaltungseinheit und auch das Zusammengehen mit einem anderen Assetmanager nachgedacht haben. Philippe Setbon, der neue Chef von Natixis IM, erklärte im Frühjahr, offen für Akquisitionen zu sein. Der kürzlich von BPCE vorgestellte Strategieplan nennt für Natixis IM auch das Ziel, in jedem Bereich vor allem durch Partnerschaften eine kritische Größe zu erreichen.
Nachdem Axa IM im letzten Jahr einen Netto-Mittelabfluss von 11,2 Mrd. Euro hinnehmen musste, konnte der Assetmanager im ersten Quartal 5,6 Mrd. Euro einsammeln. Axa hat in den letzten Jahren mehrfach versucht, die Rentabilität der Tochter durch Sparpläne und Umbaumaßnahmen zu erhöhen. Bei der Vorstellung des neuen Strategieplans im Februar zeigte sich Axa-Chef Thomas Buberl offen für Gespräche über eine mögliche Partnerschaft in dem Bereich, die die Position verbessern könne. Das Thema stehe jedoch nicht auf der Tagesordnung, sagte er damals.