Axa will Dividende halbieren

Versicherer schätzt Kosten durch Coronaschäden auf 1,2 Mrd. Euro

Axa will Dividende halbieren

wü Paris – Axa wird wegen der Coronavirus-Pandemie vermutlich doch eine deutlich niedrigere Dividende als ursprünglich geplant zahlen. Der Verwaltungsrat des Versicherungskonzerns hat entschieden, die Dividende für 2019 von den zunächst vorgesehenen 1,43 Euro je Aktie auf 0,73 Euro zu verringern. Über diesen Vorschlag sollen die Aktionäre der Nummer 2 der Branche in Europa hinter der Allianz dann auf der Hauptversammlung am 30. Juni abstimmen.Mit dem Vorschlag folge sie den jüngsten Mitteilungen der europäischen Versicherungsaufsicht EIOPA und der in Frankreich für Banken und Versicherer zuständigen Autorité de contrôle prudentiel et de résolution (ACPR), erklärte Axa. Beide Aufsichtsbehörden hatten appelliert, wegen der Coronavirus-Pandemie auf die Zahlung einer Dividende zu verzichten.Der Verwaltungsrat könnte aber in Betracht ziehen, die Zahlung einer zusätzlichen Dividende von bis zu 0,70 Euro vorzuschlagen, wenn es die Bedingungen an den Märkten und von der Kapitalausstattung her erlaubten, teilte der Versicherer mit. Darüber müsse dann auf einer Hauptversammlung entschieden werden.Der Allianz-Wettbewerber lieferte nun auch eine aktualisierte Schätzung der erwarteten Auswirkungen der Pandemie auf sein operatives Ergebnis. Axa geht davon aus, dass die Gesamtkosten der bisher deklarierten Schäden im Schadengeschäft 1,2 Mrd. Euro betragen werden. Den Großteil davon dürften Versicherungen gegen Betriebsunterbrechungen sowie die Annullierung von Veranstaltungen ausmachen, schätzt die Axa.Solidaritätsmaßnahmen dürften sich zusätzlich mit 300 Mill. Euro nach Steuern auswirken, erklärte Axa. Dazu gehöre der für schutzbedürftige Kunden erweiterte Deckungsumfang bei Krankheit und Erwerbsunfähigkeit. Dagegen habe Axa im Lebensversicherungsgeschäft bisher keine wesentlichen Abweichungen im Schadenverlauf festgestellt, hieß es.