sck München – Nach einer Restrukturierung und schwachen Vorjahreszahlen scheint die Baader Bank zum Auftakt 2020 die Kurve bekommen zu haben. Wie das auf den Wertpapierhandel spezialisierte Institut mitteilte, erzielte es im ersten Quartal vor Steuern einen Gewinnsprung von 0,3 Mill. Euro im Vorjahr auf 10,7 Mill. Euro. Der operative Gewinn stieg derweil von 0,5 Mill. Euro um Vorjahr auf 36,7 Mill. Euro.Die Baader Bank profitierte nach eigenen Angaben von der Neuausrichtung und dem Verkauf unrentabler Geschäfte. Rückenwind kam auch von den Kapitalmärkten. Dank der erheblich gestiegenen Volatilität stieg die Zahl der Transaktionen. Die besonders wichtigen Ertragskomponenten Provisions- und Handelsüberschuss legten deutlich zu. So stieg das Provisionsergebnis der Baader Bank den Angaben zufolge um mehr als die Hälfte auf 14,7 Mill. Euro.Das Handelsergebnis wuchs mit 43,4 Mill. Euro auf das Dreieinhalbfache des Wertes zu Anfang 2019. Für den Schwung sorgte nach Angaben des Instituts das Market Making. Dabei stellt der Finanzdienstleister anderen Marktteilnehmern kontinuierlich als Kontrahent zur Verfügung, um ihnen Transaktionen zu einem marktgerechten Preis zu ermöglichen.Die Aktie der Baader Bank schloss am Donnerstag mit 1,60 Euro fast 10 % über dem Vortagesschluss. Damit bringt das Institut gut 72 Mill. Euro auf die Waage. Die Unternehmerfamilie um den früheren Chef Uto Baader hält 63,7 % des Grundkapitals. Sein Sohn Nico Baader, der den Vorstandsvorsitz seit fast fünf Jahren innehat, zeigte sich nach dem schwungvollen Start zuversichtlich. Der Vorstand gehe für 2020 nach wie vor von einem “positiven operativen Ergebnis” aus, hieß es.Allerdings hätten aufgrund “der hohen Ungewissheit über die weiteren Entwicklungen an den Kapitalmärkten” jedoch die “latenten Bewertungsrisiken bei Anlagebuchbeständen und Kundenforderungen” zugenommen. Daher habe das rund 400 Mitarbeiter zählende Institut die Risikovorsorge und den Fonds für allgemeine Bankrisiken kräftig aufstocken müssen (vgl. Tabelle).