Bankensektor

Baader Bank rutscht in die Verlustzone

Die Marktturbulenzen setzen der Baader Bank zu. Das Institut schreibt zum Jahresauftakt 2023 netto rote Zahlen.

Baader Bank rutscht in die Verlustzone

Baader Bank macht zum Jahresauftakt Miese

Institut verbucht Mini-Nettoverlust von 0,3 Mill. Euro – Aktie verliert fast 10 Prozent

sck München

Die Baader Bank ist schwach ins Jahr 2023 gestartet. Das auf Wertpapierhandelsgeschäft fokussierte Institut zollt der erhöhten Volatilität an den Märkten Tribut. Infolgedessen schrieb das Unternehmen mit Sitz in Unterschleißheim bei München im ersten Quartal rote Zahlen. Die Baader Bank verbuchte nach eigenen Angaben einen Verlust von 0,3 Mill. Euro nach Steuern und Anteilen Dritter. Ein Jahr zuvor erwirtschaftete das Geldhaus noch einen Gewinn von 5,2 Mill. Euro. Vor Steuern brach das Ergebnis um 83% oder 8,5 Mill. Euro auf 1,8 Mill. Euro ein.

Hauptursache dafür sind geschrumpfte Gesamterträge. Diese gingen um 17% oder 9,9 Mill. Euro auf 47,1 Mill. Euro zurück. Das Handelsergebnis, welches noch Anfang 2022 größter Ertragsbringer der bayerischen Adresse war, sackte um 59% auf 13,7 Mill. Euro ab. „Während im Vorjahresquartal das Ergebnis aus Handelsgeschäften aufgrund von inflations- und krisenbedingten Sondersituationen auf hohem Niveau lag, sind in 2023 bislang größere Marktvolatilitäten ausgeblieben“, kommentierte der Vorstand die Entwicklung in einer Pressemitteilung. Nico Baader führt das Institut seit Juli 2015. Steigerungen im Zins- und Provisionsergebnis reichten nicht aus, den deutlichen Dämpfer im Handelsergebnis auszugleichen.

Der Zinsüberschuss betrug 6,5 Mill. Euro nach einem Minus von 0,5 Mill. Euro ein Jahr zuvor. Die Baader Bank führte diese Verbesserung auf die gestiegenen Marktzinsen und auf gewachsene Kundeneinlagen zurück. Das betreute Kundenvermögen wuchs nach Unternehmensangaben um nahezu 20% auf insgesamt 21,1 Mrd. Euro per Ende März. Das Provisionsergebnis legte um 12% auf 23,3 Mill. Euro zu. Als Grund dafür gab die Geschäftsleitung ein „weiteres Wachstum des B2B-Geschäftsvolumens“ an.

Die Anleger reagierten auf die Nachricht vergrätzt. Die Aktie der Baader Bank büßte im Xetra-Handel zeitweise 9,5% auf 3,44 Euro ein. Die 518 Mitarbeiter zählende Bank bringt am Markt derzeit 171 Mill. Euro auf die Waage. Der Vorstand machte in der Mitteilung keine näheren Angaben zum Jahresausblick.

Dem Institut gelang es derweil, die Gesamtaufwendungen um 3% auf 45,3 Mill. Euro zu drücken. Das ist vor allem auf einen reduzierten Vorsorgeaufwand zurückzuführen. Die Baader Bank verringerte ihre Zuführungen für diesen Aufwandsposten deutlich auf 4,5 (i.V. 11,2) Mill. Euro. Darin enthalten sind Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken von 6,1 (9,7) Mill. Euro. Dem Unternehmen zufolge konnte der geringere Bedarf an Vorsorgeaufwendungen den Anstieg des Verwaltungsaufwands überkompensieren.

Die Personalkosten legten um 8% auf 19 Mill. Euro zu. Der Sachaufwand wuchs auf 21,8 (17,9) Mill. Euro. Die Baader Bank erklärte diesen Anstieg mit zusätzlichen Investitionen in die IT-Infrastruktur.

Das Geldhaus veröffentlicht seine Zahlen für die erste Hälfte des laufenden Jahres am 27. Juli.