Bad Bank der HRE verdient mehr als Pfandbriefbank

FMS kommt mit Abbau der Altlasten voran

Bad Bank der HRE verdient mehr als Pfandbriefbank

sck München – Die staatliche Abwicklungseinheit der Hypo Real Estate (HRE) hat im ersten Halbjahr mehr verdient als die Deutsche Pfandbriefbank (PBB), die als Good Bank des vor sechs Jahren vor der Pleite geretteten Münchner Immobilienfinanzierers seit Mitte Juli an der Börse notiert ist. Die FMS Wertmanagement konnte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres abermals viele Altlasten zu Geld machen und präsentierte dem Eigentümer Bund erneut schwarze Zahlen, wenngleich diese deutlich geringer ausfielen als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich erwirtschaftete die Bad Bank der HRE einen Überschuss von 262 (i.V. 331) Mill. Euro. Damit verdiente sie aber immer noch deutlich mehr als die PBB, die im gleichen Zeitraum nach Steuern 88 (74) Mill. Euro erwirtschaftete (vgl. BZ vom 15. August). Die nach der Bilanzsumme im Vergleich zur FMS kleinere PBB sollte nach den Plänen der Bundesregierung ursprünglich an einen Interessenten veräußert werden. Im Juni entschloss sich Berlin dann plötzlich für einen Gang aufs Handelsparkett, als sich abzeichnete, dass der bei einem Bieterverfahren erwartete Verkaufspreis nicht zu erzielen war.Infolge des weiteren Portfolioabbaus schrumpfte bei der FMS der Zinsüberschuss, der größte Ertragsposten des Hauses, um 5 % auf 263 Mill. Euro. Bei der PBB gelang es indes, diese Erfolgsposition auf 229 (195) Mill. Euro zu steigern. Zugleich fiel der Saldo bei den von Bewertungen und Verkäufen geprägten Positionen (Risikovorsorge und Finanzanlageergebnis) bei der FMS mit 182 (198) Mill. Euro geringer aus als ein Jahr zuvor. Beide Effekte trugen dazu bei, dass das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit auf 331 (376) Mill. Euro zurückfiel. Depfa macht weniger MieseDie im Dezember auf die FMS zur Abwicklung übertragene irische HRE-Tochter Depfa konnte ihren Verlust vor Steuern auf 61 Mill. Euro drastisch reduzieren. Ein Jahr zuvor stand noch ein Fehlbetrag von 101 Mill. Euro zu Buche. Einige der eingeleiteten Maßnahmen hätten im zweiten Quartal bereits Wirkung gezeigt, erklärte dazu der Ende September scheidende FMS-Vorstandssprecher Christian Bluhm. Seine Nachfolge tritt zum 1. Oktober der frühere Finanzvorstand der BayernLB, Stephan Winkelmeier, an.Nach der Entscheidung, die Depfa nicht zum Verkauf freizugeben, sondern mit der FMS abzuwickeln, entschloss sich die FMS-Führung zuletzt zu einem Personalabbau bei der Depfa. Derweil kommt die FMS beim Abbau von Altlasten weiter voran. Wie die Anstalt öffentlichen Rechts berichtete, konnte sie das Nominalvolumen des Portfolios um 4 % auf 102,4 Mrd. Euro durch Veräußerungen reduzieren. Seit der Übernahme des faulen HRE-Portfolios vor fünf Jahren baute die FMS bereits über 73 Mrd. Euro ab. Bei der Bilanzvorlage im April stellte Bluhm klar, dass der Abbauprozess bis weit über das Jahr 2020 hinausgehen werde.