Bad Bank der WestLB setzt im Betrieb auf Dienstleister
Erste Abwicklungsanstalt
rückt Kosten zu Leibe
Betriebsprozesse auf Dienstleister ausgelagert
ab Düsseldorf
Die Erste Abwicklungsanstalt, die Bad Bank der untergegangenen WestLB, verabschiedet sich von ihrer komplexen Systemlandschaft und lagert ihre Betriebsprozesse und die IT-Infrastruktur auf Dritte aus. Das neue Operating Model diene dazu, die Kostenstruktur zu optimieren und zu flexibilisieren, teilte die EAA mit. Künftig werde sich die Abwicklungsanstalt auf ihre Kernfunktionen Steuern, Überwachen und Entscheiden konzentrieren, heißt es. Seit Mitte Mai arbeitet die EAA in der neuen Dienstleister-Landschaft im Live-Betrieb.
Das Festhalten an den bisherigen Strukturen hätte die Abwicklungsanstalt in den kommenden Jahren vor zunehmende Herausforderungen gestellt. Angesichts des fortschreitenden Portfolioabbaus und den damit Hand in Hand gehenden rückläufigen Erträgen führte kein Weg an der Flexibilisierung der Verwaltungskosten vorbei. Das hatte sich bereits im abgelaufenen Turnus gezeigt, für den die EAA nach Steuern einen Verlust von 1,6 Mill. Euro ausweist. "Die nun erfolge Auslagerung stellt eine flexible Kostenstruktur sicher, die für eine kosteneffiziente Erfüllung des Abwicklungsauftrages unerlässlich ist", erklärt Vorstandsmitglied Christian Doppstadt.
Die Auslagerung bedeute eine grundlegende Neuausrichtung des Operating Models. Vor der Auslagerung habe die EAA eine umfassende Analyse durchgeführt, welche die kommerziellen Vorteile der Auslagerung untermauert habe. Die Effizienzsteigerung werde im Wesentlichen dadurch erreicht, dass die EAA nun standardisierte Dienstleistungen ausgewählter Dienstleister nutze. Die Portfolioservices werden nach den Angaben künftig von Blackrock erbracht. Für die Dienstleistungen der Finanzdatenservices wird auf SKS-Solutions zurückgegriffen, für die ITK-Services auf Matrix Technology.
Vom Bankbuch, das sich zum Abwicklungsstart 2010 auf 155 Mrd. Euro belaufen hatte, sind mittlerweile mehr als 95% abgebaut. Zum 31. März hatte das Bankbuch noch ein Nominalvolumen von 7,6 Mrd. Euro. Der Handelsbestand, der erst 2012 dazukam, belief sich zuletzt auf 54,9 Mrd. Euro, entsprechend einem Rückbau um fast 95%.