BaFin-Bericht rügt Deutsche Bank
Bloomberg Frankfurt – Die Deutsche Bank hat 37 Kreditgeschäfte in ihren Büchern falsch deklariert – darunter Konstruktionen, mit deren Hilfe die italienische Problembank Monte dei Paschi di Siena Verluste verschleierte. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Finanzaufsicht BaFin veranlasste Untersuchung.Manager der Bank arrangierten 103 gleichartige Transaktionen mit einem Gesamtwert von 10,5 Mrd. Euro für 30 Kunden, wie aus einer Kopie der Ergebnisse hervorgeht. Die Bank aus Frankfurt bereinigte die Bilanzierung von 37 dieser Geschäfte und der Transaktion mit Monte dei Paschi im Jahr 2013, indem sie außerbilanzielle Krediten in Derivate umbuchen ließ, wie die Prüfung ergab.Der Untersuchung zufolge war Monte Paschi der einzige Kunde, der die Transaktion verwendete, um seine Bücher aufzuhübschen. Die Deutsche Bank verbuchte aber unkorrekt ebensolche Geschäfte mit Banken von Italien bis Indonesien in den Jahren 2008 bis 2010. Auch haben leitende Manager das Monte-Paschi-Geschäft, genannt Santorini, nicht ordnungsgemäß genehmigt bzw. die Transaktion nicht überprüft, nachdem sie 2012 von der US-Notenbank Federal Reserve eine entsprechende Anordnung erhalten hatten, heißt es in dem Untersuchungsbericht.Die Deutsche Bank habe die Verbuchung für eine Anzahl sogenannter “Enhanced Repo”-Transaktionen im September 2013 reklassifiziert, was keine Auswirkung auf den vorgelegten Gewinn gehabt habe, erklärte ein Sprecher der Bank in London per E-Mail. Eine Verbindung zum Fall der Monte dei Paschi lasse sich aus dem Typ der Transaktion nicht herleiten. Die BaFin hatte die Untersuchung im Januar 2014 in Auftrag gegeben. Das Ergebnis lag bereits gegen Ende desselben Jahres vor.