BaFin geht gegen Zahlungsdienstleister AvP vor

Größter deutscher Apothekenabrechner insolvent

BaFin geht gegen Zahlungsdienstleister AvP vor

ak Köln – Ein von der BaFin eingesetzter Sonderbeauftragter hat Insolvenzantrag für den Zahlungsdienstleister AvP Deutschland GmbH gestellt. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als größter privater Apothekenabrechner in Deutschland. Die AvP übernimmt für Apotheken und Sanitätshäuser die Abrechnung der Rezepte mit den gesetzlichen Krankenkassen. Rund 3 500 Apotheken sollen Kunden des Unternehmens mit Sitz in Düsseldorf sein, das wäre knapp jede fünfte deutsche Apotheke.Die BaFin hatte den Sonderbeauftragten Ralf R. Bauer, einen Factoring-Spezialisten, erst am Montag eingesetzt, nachdem zahlreiche Apotheken in den vergangenen Tagen fehlende Zahlungseingänge gemeldet hatten. AvP-Chef Mathias Wettstein hatte das zunächst laut einem Branchendienst mit einer umfangreichen Umstellung im Rechenzentrum begründet und technische Probleme angeführt. Strafanzeige gestelltDie BaFin hat bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf auch Strafanzeige gestellt, wie die Ermittlungsbehörde bestätigte. Um welchen Straftatbestand es genau geht, wollten weder BaFin noch Staatsanwaltschaft derzeit nennen. Die Finanzaufsicht ist für AvP zuständig, da der Dienstleister als Factoring-Institut eine Erlaubnis der Behörde benötigt.Im aktuellsten öffentlich zugänglichen Jahresabschluss von 2018 weist die AvP ein Abrechnungsvolumen von 7,8 Mrd. Euro und gut 72 Mill. verarbeitete Rezepte aus.