BaFin nimmt WGF abermals unter die Lupe

Papiere werden nur noch in Frankfurt gehandelt

BaFin nimmt WGF abermals unter die Lupe

ab Düsseldorf – Auf die Immobiliengesellschaft WGF Westfälische Grundbesitz und Finanzverwaltung kommt weiteres Ungemach zu. Im Zusammenhang mit der verspäteten Vorlage des Jahresabschlusses nimmt die Bundeanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) abermals die Kursentwicklung der WGF-Anleihen unter die Lupe, wie eine BaFin-Sprecherin sagte. Den Anstoß für die Prüfung gaben nach den Angaben Anlegerhinweise. Erstmals waren im Sommer 2011 Hinweise auf Marktmanipulation bei der Aufsicht eingegangen. Da sich jedoch “keine strafrechtlich verwertbaren Anhaltspunkte” ergeben hätten, sei die Untersuchung Anfang 2012 eingestellt worden, so die Sprecherin.Seit Montag sind die Wertpapiere des Düsseldorfer Immobilienentwicklers vom Handel im Freiverkehr der Börse Düsseldorf ausgesetzt, weil das Unternehmen auch der letzten Nachfrist zur Publikation des Abschlusses 2011 nicht nachgekommen war. Nachfolgend setzten auch Berlin, Hamburg und Stuttgart die dort gelisteten WGF-Papiere vom Handel aus. Entsprechend werden einzelne WGF-Papiere derzeit nur noch in Frankfurt gehandelt. Die Vorlage des Abschlusses haben die Düsseldorfer für den 10. Dezember in Aussicht gestellt.Nach WGF-Angaben zum Stichtag Dezember 2011 sind derzeit Wertpapiere im Volumen von gut 200 Mill. Euro ausstehend. Das Gros entfällt auf sechs Hypothekenanleihen. Noch in diesem Jahr werden 43 Mill. Euro fällig, 2013 stehen weitere 50 Mill. Euro zur Rückzahlung an.Die Aussetzung des Handels von WGF-Papieren nahm die Düsseldorfer Kanzlei Baum Reiter & Collegen am Mittwoch zum Anlass, Anleihegläubiger frühzeitig zum Anmelden von Schadenersatzforderungen zu bewegen.