BaFin prüft Warburg-Führung
ste – Seit mehr als drei Jahren schwebt über dem Hamburger Privatbankhaus M.M.Warburg der Verdacht, an missbräuchlichen Wertpapiergeschäften um den Dividendenstichtag, sogenannte Cum-ex-Geschäfte, zum Schaden des Fiskus beteiligt gewesen zu sein. Zu den Beschuldigten gehören der langjährige Sprecher der Partner, der seit Mitte 2014 amtierende Aufsichtsratsvorsitzende Christian Olearius, sowie sein Stellvertreter Max Warburg, Mitinhaber der Bank. Gegen Olearius, Warburg und weitere Personen ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln. Die Finanzaufsicht BaFin, die einen bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte in Auftrag gegebenen Untersuchungsbericht vorliegen hat, prüft, wie nun das “Handelsblatt” unter Berufung auf mehrere mit dem Sachverhalt vertraute Personen berichtete, die Zuverlässigkeit der Mandatsträger. Der sogenannte “Fit & Proper-Check” könne zur Abberufung führen.Ein Warburg-Sprecher sagte, die Finanzaufsicht habe über die Prüfung bislang nicht informiert. Das Institut weist die Vorwürfe im Zusammenhang mit Cum-ex-Geschäften seit Langem zurück und wehrt sich gegen eine Steuernachforderung. Man habe “in keinem Fall weder direkt noch indirekt an einer mehrfachen Erstattung von Kapitalertragsteuern kollusiv mitgewirkt”. Ende 2018 verklagte das Institut die Deutsche Bank auf Schadenersatz. Diese hätte als inländische Depotbank des Aktienverkäufers Steuern abführen müssen. Die Deutsche Bank hat dies zurückgewiesen.