BaFin stoppt Leerverkäufer nicht
Reuters Frankfurt – Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) will nicht gegen die stark gestiegenen Wetten auf Kursverluste der Wirecard-Aktie vorgehen. “Wir planen aktuell kein Leerverkaufsverbot bei Wirecard”, sagte eine BaFin-Sprecherin am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. “Hohe Netto-Leerverkaufspositionen allein sind kein Grund dafür.”Hedgefonds haben in den vergangenen Wochen ihre Wetten auf einen Kurseinbruch der Wirecard-Aktie kräftig erhöht, die im Bundesanzeiger veröffentlichten Netto-Leerverkaufspositionen sind auf über 10 % gestiegen. Dabei dürfte es sich nur um die Spitze des Eisbergs handeln: Im Bundesanzeiger müssen die Geschäfte erst veröffentlicht werden, wenn die Schwelle von 0,5 % überschritten wird. Mit Leerverkäufen wetten Anleger auf fallende Kurse. Dabei verkaufen sie Wertpapiere, die sie sich zuvor gegen eine Gebühr leihen. Sinkt der Preis bis zum Rückgabedatum, können sie sich am Markt billiger mit den Titeln eindecken und streichen die Differenz ein. Steigt der Kurs dagegen, droht den Leerverkäufern Verlust.