BaFin verliert mit Solaris die Geduld
BaFin verliert mit Solaris die Geduld
Reuters Frankfurt
Die Finanzaufsicht BaFin ist mit den Maßnahmen der Berliner Solaris Bank zur Verhinderung von Geldwäsche und im Risikomanagement immer noch nicht zufrieden und zieht nun die Daumenschrauben an. Die Behörde habe der Solaris SE eine Frist gesetzt, innerhalb der sie die vor vier Jahren festgestellten Mängel in der Geldwäsche-Prävention, im Risikomanagement, im Meldewesen und bei der Auslagerung von Dienstleistungen beheben müsse. Sonst drohe dem Fintech ein Zwangsgeld, teilte die BaFin am Freitag 12. Juli mit.
Mandat wurde verlängert
Außerdem hat die BaFin das Mandat des Sonderbeauftragten, den sie im Dezember 2022 bestellt hatte, verlängert. Er überwache auch künftig, dass das Institut alle angeordneten Maßnahmen umsetzt und die ordnungsgemäße Geschäftsorganisation wiederherstellt, so die BaFin in einer Mitteilung.
Teilweise gehe es um Mängel, die 2020 festgestellt wurden und deren Beseitigung schon 2022 angeordnet worden sei, hieß es. Weitere Mängel seien bei Überprüfungen in den Jahren 2022 und 2023 aufgefallen. Die Behörde hatte bereits im März ein Zwangsgeld über 6,5 Mill. Euro gegen Solaris verhängt.
Keine Auswirkung aufs Tagesgeschäft
Ein Solaris-Sprecher betonte, die Finanz-Plattform mache „in Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde weiterhin erhebliche Fortschritte bei der Umsetzung zusätzlicher Maßnahmen zur Behebung der festgestellten Mängel“. Die Verlängerung des Mandats für den Sonderbeauftragten sei eine „Formalität“. Sie werde auf das Tagesgeschäft keine Auswirkungen haben.
Solaris hatte im März in einer weiteren Finanzierungsrunde 96 Mill. Euro frisches Kapital bei bestehenden Investoren eingesammelt und sich Finanzgarantien über 100 Mill. Euro gesichert. Das soll vor allem die Übernahme der Verwaltung der 1,2 Millionen ADAC-Kreditkarten absichern.