Banca d'Italia brüskiert Deutsche
tkb Mailand – Unter Verweis auf Nichtbeachtung von Anti-Geldwäsche-Vorschriften sowie mangelnde Kontrollen hat Italiens Zentralbank seit Jahresbeginn die Nutzung elektronischer Zahlungsmittel im Vatikan-Staat verboten, wie vor dem Wochenende bekannt geworden ist. Die Deutsche Bank Italia hatte im Vatikan elektronische Kartenterminals eingerichtet und den unbaren Zahlungsverkehr abgewickelt. Allerdings hatte sie dafür erst verspätet, im vergangenen Jahr, nach der nötigen Genehmigung gefragt. Diese hat die Zentralbank abgelehnt.Seit Jahresbeginn müssen Touristen damit ihre Eintrittskarten, Goldmünzen oder Briefmarken bar anstatt mit Hilfe ausländischer Kreditkarten bezahlen. Der Vatikan hat die vorläufige Aussetzung des elektronischen Zahlungsverkehrs bestätigt, aber nicht kommentiert. Die Vatikanbank IOR ist nicht an die Systeme für den europäischen elektronischen Zahlungsverkehr angeschlossen. Die Zentralbank in ihrer Funktion als Bankenaufsicht hat seit Monaten die Geschäfte der Vatikanbank im Visier, die diese mit italienischen Banken abwickelt. Die Deutsche Bank Italia fällt unter die Aufsicht der Banca d’Italia. Der Vatikan indes ist rechtlich gesehen für die Banca d’Italia nicht nur Ausland, sondern ein Staat außerhalb der europäischen Vorschriften für Bankbetrieb und Bankenaufsicht. Daher gelten nicht die Regeln auf Gegenseitigkeit, die Bankgeschäfte einer europäischen Bank innerhalb der EU erlauben. In der Vergangenheit war die Deutsche Bank Italia auch wegen Derivategeschäften mit der Stadt Mailand ins Visier der Behörden geraten.