ths Madrid – Der spanische Banco Popular hat am Donnerstag ein Viertel seines Börsenwertes eingebüßt, nachdem die Bank eine Kapitalerhöhung im Volumen von 2,5 Mrd. Euro bekannt gegeben hatte. Mit dem frischen Kapital soll nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Angel Ron vor allem die Risikovorsorge verbessert werden, da Popular unter den spanischen Finanzinstituten bislang zu den Banken zählt, welche die niedrigste Absicherung für drohende Verluste aus Aktiva der Immobilienbranche aufweisen. Die Bank, zu deren traditionellen Hauptaktionären die Allianz gehört, stellte zudem eine vorübergehende Aussetzung der Dividendenzahlung in Aussicht.Der Kurssturz erklärt sich auch durch den Ausgabepreis der neuen Aktien, der mit 1,25 Euro einen deutlichen Abschlag auf den Schlusskurs von 2,35 Euro vom Mittwoch bietet. Banco Popular, der auf das Retail-Geschäft auf dem spanischen Heimatmarkt ausgerichtet ist, steht seit Monaten unter dem Verdacht einer dünnen Kapitaldecke. Die Bank hatte zuletzt 2012 eine Kapitalerhöhung um ebenfalls 2,5 Mrd. Euro vollzogen. Einem Zeitungsbericht zufolge hatte Banco Popular offenbar vergeblich eine Fusion mit dem Rivalen Banco Sabadell ausgelotet.