ths Madrid – Banco Sabadell steht unmittelbar davor, seinen gesamten Bestand an belasteten Aktiva aus der Immobilienbranche loszuwerden. Spaniens fünftgrößte Bank informierte am Donnerstag über ein Abkommen mit dem Finanzinvestor Cerberus, das zwei Portfolios mit einem Bruttobuchwert von 9,1 Mrd. Euro betrifft. Diese werden in eine gemeinsame Gesellschaft ausgelagert, an welcher der Finanzinvestor zu 80 % und die Bank zu 20 % beteiligt ist. Der Nettowert der Aktiva beträgt 3,9 Mrd. Euro. Sabadell muss zusätzliche Rückstellungen von 92 Mill. Euro aufbringen. Die Transaktion verbessert die Bilanz und trägt 13 Basispunkte zur harten Eigenkapitalquote bei, wie das Kreditinstitut der Madrider Börsenaufsicht CNMV mitteilte.Die Bank aus Barcelona, die im vergangenen Jahr wegen der politischen Unruhen in Katalonien ihren Stammsitz nach Alicante verlegt hatte, bleibt im Vollbesitz ihres Immobilienvermarkters Solvia, der auch die ausgelagerten Objekte an den Mann bringen und verwalten soll. Nach dem Deal mit Cerberus bleibt Sabadell noch ein Paket im Wert von 2,5 Mrd. Euro, das spanischen Medienberichten zufolge wohl an die Deutsche Bank geht. Damit hätte sich das spanische Kreditinstitut seiner faulen Aktiva aus der geplatzten Immobilienblase entledigt.Die Bank folgt damit ihren Wettbewerbern in Spanien, die zuletzt durch ähnliche Abkommen ihre Bilanzen bereinigen konnten. So veräußerte BBVA fast den gesamten Besitz belasteter Aktiva aus der Baubranche für 4 Mrd. Euro. Der Käufer hieß ebenfalls Cerberus. Zuvor hatte bereits der Branchenführer Santander Immobilienwerte mit einem Bruttobuchwert von 30 Mrd. Euro an Blackstone verkauft. Vor drei Wochen folgte Caixabank, die 80 % ihrer Aktiva im Wert von 7 Mrd. Euro an den US-Fund Lone Star auslagerte. Lediglich die verstaatlichte Bankia will ihren Bestand an Altlasten stückweise abbauen und etwa 20 % der knapp 5 Mrd. Euro an belasteten Aktiva pro Jahr loswerden. Vor allem angelsächsische Finanzinvestoren haben ein ungebrochenes Interesse am spanischen Immobilienmarkt.