London orientiert sich bei Basel III an USA
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Die Bank of England wird der "Financial Times" zufolge die Einführung der schärferen Kapitalvorschriften für Banken um weitere sechs Monate hinausschieben. Eigentlich sollten sie im Januar 2025 in Kraft treten. Nun werde Juli 2025 angestrebt, berichtet das Blatt unter Berufung auf mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. Auch in den Vereinigten Staaten werden die neuen weltweiten Vorgaben, mit denen die Lehren aus der Finanzkrise gezogen werden sollten, erst zu diesem Zeitpunkt wirksam. Die Implementierung war ursprünglich für Januar 2021 geplant, verzögerte sich jedoch immer weiter, nicht zuletzt durch die Pandemie. Damit befänden sich die beiden globalen Finanzzentren im Gleichklang. Allerdings wird eine weitere sechsmonatige Verzögerung in den USA für möglich gehalten.
Nun will die Bank of England die auf fünf Jahre angelegte Umstellungsphase dem Bericht zufolge um sechs Monate verkürzen. Dabei kommt sie nur langsam voran. Erst im Mai kommenden Jahres sei mit "nahezu endgültigen" Regeln zu rechnen. Britische Banken sehen sich gegenüber Instituten aus der EU im Nachteil. Während London den Ruf genießt, globale Standards zu "vergolden", hatte man in Brüssel im Juni eine Grundsatzeinigung erzielt, die der Branche entgegenkam. Sowohl die EZB als auch die europäische Bankenaufsicht EBA zeigten sich über die Abweichungen von den internationalen Standards besorgt.