Bank of England plagen Sorgen um Marktliquidität

Höhere Volatilität durch "Fehlwahrnehmungen"

Bank of England plagen Sorgen um Marktliquidität

hip London – Das finanzpolitische Komitee (FPC) der Bank of England hat seiner Besorgnis über die Liquidität mancher Segmente des Kapitalmarkts Ausdruck verliehen. “Fehlwahrnehmungen” der Marktliquidität könnten zu höherer Volatilität führen und die Finanzstabilität unterminieren, heißt es im nun vorgelegten Protokoll der FPC-Sitzung vom 24. März. Bei bestimmten Wertpapieren werde sowohl bei der Mittelallokation als auch bei der Bewertung unterstellt, dass Verkäufe in einem Umfeld ununterbrochener Liquidität möglich sind. Dabei habe es den Anschein, dass die Liquidität in einigen Märkten “fragiler” geworden sei. Gemessen an deren Größe sei das Handelsvolumen an den Anleihemärkten zurückgegangen.Das Komitee forderte Bank of England und Financial Conduct Authority (FCA) unter anderem dazu auf, Informationen von britischen Vermögensverwaltern dazu einzuholen, welche Strategien sie für das Liquiditätsmanagement ihrer Fonds in einem normalen Umfeld sowie in einem Stressszenario verfolgen. Dadurch ließe sich ermitteln, in welchem Ausmaß die Märkte davon abhängig sind, dass Fondsanteile kurzfristig zu Geld gemacht werden können. Die Aufseher sollen zudem ermitteln, auf welchen Wegen die Finanzstabilität in Großbritannien durch eine Finanzmarktkorrektur oder reduzierte Liquidität gefährdet werden könnte. Analysiert werden müsse, wie stark Unternehmensfinanzierung und wirtschaftliche Aktivität auf marktbasierte Geldquellen angewiesen sind. Dem Protokoll zufolge gab es unterschiedliche Ansichten dazu, was die Auslöser der jüngst zu beobachtenden erhöhten Volatilität waren. Auf der Sitzung im Juni sollen erste Ergebnisse vorgelegt werden.Das Griechenland-Exposure britischer Banken belaufe sich auf weniger als 1 % des Kernkapitals der Institute. Auch ihre wichtigsten Gegenparteien seien dort wenig exponiert. Allerdings entspreche das Engagement in anderen hoch verschuldeten Peripherieländern der Eurozone mehr als 60 % ihres Kernkapitals. Komme es zu keiner Einigung mit Athen, könne dies wesentliche Auswirkungen haben. Auch andere Banken größerer Länder der Eurozone wären dem ausgesetzt. Wegen der damit verbundenen “erheblichen Risiken” seien von den Banken gemeinsam mit der Bank of England, dem Schatzamt und der FCA Notfallpläne ausgearbeitet worden.