Banken entwickeln sich solide
bg Frankfurt – Der vierteljährlich das Geschäftsklima der deutschen Finanzbranche abbildende CFS-Index hat sein Niveau bei 109,9 Punkten behauptet, wie am Montag das Center for Financial Studies (CFS) mitgeteilt hat. Das sei auf eine konstante bis positive Entwicklung des Wachstums der Umsätze, der Erträge und des Investitionsvolumens der Finanzbranche zurückzuführen, heißt es. Allerdings stünden dem ein verschärfter Stellenabbau bei den Finanzinstituten und ein rückläufiges Mitarbeiterwachstum der Dienstleister gegenüber.Das Gesamtbild ist aber durchaus ermutigend. Zusammengenommen signalisierten die Teilindizes “eine vorsichtige Aufwärtsbewegung der Produktivität – und damit längerfristig auch der Ertragskraft, sollte sich dieser Trend verstetigen”, erklärt Jan Pieter Krahnen, Direktor des Center for Financial Studies. Dabei verlief das dritte Quartal für die Finanzinstitute und Dienstleister solide, konnten sie ihr Geschäftsvolumen doch wieder etwas stärker ausbauen. Der Subindex für Finanzinstitute kletterte um 2,7 Punkte auf 114,7 Punkte. Dabei entwickelten sich die Ertragszuwächse der Finanzinstitute im dritten Quartal deutlich weniger rückläufig, als zuvor erwartet wurde. Die Dienstleister konnten ihre rückläufigen Ertragszuwächse der Vorquartale ausbügeln und realisierten nun ihre positiven Erwartungen. Der entsprechende Subindex stieg um 4,9 Punkte auf 108,3 Punkte. Für das laufende Quartal erwarten Finanzinstitute und Dienstleister einen weiteren Anstieg. Zweifel an LibraWie das CFS in einer Umfrage außerdem feststellte, rechnet die Mehrheit der Befragten (57,1 %) nicht damit, dass die von Facebook geplante Digitalwährung Libra tatsächlich im kommenden Jahr eingeführt wird. Nur 38 % gehen von einer Einführung aus. Eine Mehrheit hält dagegen Bedenken der Notenbanken und Aufsichtsbehörden für berechtigt: 76,8 % der Befragten erwarten, dass Libra die Wirksamkeit geldpolitischer Maßnahmen vermindern würde. 61,4 % der Befragten halten Libra sogar für eine Gefahr für die globale Finanzstabilität.Trotz aller Bedenken spricht sich jedoch eine Mehrheit der vom CFS Befragten (61,1 %) gegen ein pauschales Verbot von Libra aus und unterstützt eine konstruktive Begleitung des Vorhabens. Die Stimmung im Finanzsektor zu Libra sei “durchaus ambivalent”, erklärt Volker Brühl, Geschäftsführer des Center for Financial Studies. Einerseits fasziniere die Idee einer globalen Abwicklungsplattform für Zahlungen, andererseits fürchte man sich vor unkalkulierbaren Risiken. Die Libra Association hatte sich Mitte Oktober formal gegründet und bekundet, sich an alle regulatorischen Aufgaben halten zu wollen. – Wertberichtigt Seite 6