Banken erhöhen Gehälter bei Aufsichtsjobs

Mitarbeiter für Meldewesen gesucht

Banken erhöhen Gehälter bei Aufsichtsjobs

Bloomberg New York – Viele Banken in Deutschland suchen händeringend nach Mitarbeitern für das Meldewesen an die Aufsichtsbehörden. Die Folge ist ein deutlicher Anstieg der Gehälter in diesem Bereich. Das zeigt eine Studie der Personalberatung Banking Consult aus Bad Nauheim bei Frankfurt, die Bloomberg News vorliegt.Laut der Erhebung zahlen Banken in Deutschland einem Regulatory-Reporting-Mitarbeiter im Rang eines Managers oder Vice President mit vier bis sieben Jahren Berufserfahrung in diesem Jahr bis zu 10 000 Euro mehr Grundgehalt als 2015, vergleichbare Positionen vorausgesetzt. Der Anstieg sei auf den akuten Fachkräftemangel und die steigende Komplexität der Aufgaben zurückzuführen.”Seit der Finanzkrise 2008 sind Banken erhöhten Anforderungen durch die Aufsichtsbehörden im Meldewesen ausgesetzt”, berichtet Thore Behrens, Vice President bei dem Personalberater, in einem Interview. “Aus anfänglich monatlichen oder quartalsabhängigen Reports wurden wöchentliche Anfragen der Behörden. Dies hat zur Folge, dass sich das Arbeitsvolumen im regulatorischen Reporting stark erhöht hat.”Angesichts der schnell steigenden Datenmengen würden vor allem Mitarbeiter mit IT-Hintergrund gesucht – nicht nur von den Banken selbst, sondern auch von Wirtschaftsprüfern und Unternehmensberatern.Für 2018 weist die Studie verschiedene durchschnittliche Gehaltsstufen aus. Die genaue Höhe des Grundgehalts hänge unter anderem davon ab, wo jemand arbeite. “Banken zahlen im Regulatory Reporting insgesamt am besten”, sagt Behrens. Die Fixgehälter der großen Wirtschaftsprüfer und Beratungsfirmen, die auf Risk- und Regulatory-Reporting spezialisiert sind, seien zwischen 6 000 und 10 000 Euro niedriger, würden aber durch Boni teils ausgeglichen.Die Studienergebnisse decken sich mit Aussagen von Deutschlands größten Banken. “Die Berichtspflichten gegenüber den Regulatoren sind seit der Finanzkrise gestiegen. Als Folge davon ist die Zahl der Mitarbeiter, die sich mit diesen Berichten befassen, gewachsen”, erklärte ein Sprecher der Deutschen Bank auf Nachfrage von Bloomberg News. Und auch die Commerzbank wies in ihrem Geschäftsbericht für 2017 ausdrücklich auf gestiegene Kosten für regulatorische Projekte und Compliance hin.Die Studie basiert auf 83 konkreten Gehältern aus diesem Jahr in Deutschland, die aus der Arbeit des Personalberaters stammen, sowie auf Gesprächen mit Kunden und Kandidaten.