Banken gegen Hacker gerüstet
fir Frankfurt – Die deutschen Finanzinstitute behaupten sich gut gegen die in der Coronakrise verstärkt auftretenden Hackerangriffe. Dieses Zeugnis stellt ihnen der Exekutivdirektor Bankenaufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Raimund Röseler, aus. “Wir sehen zwar flächendeckend mehr Angriffe. Die sind aber längst nicht immer erfolgreich. Unsere Banken scheinen, was böswillige Cyberangriffe von außen angeht, vergleichsweise gut gerüstet zu sein”, sagte Röseler in einem Interview in der August-Ausgabe von “BaFin Perspektiven”. Selbst wenn es Cyberkriminellen gelinge, den Schutzschirm einer Bank zu überwinden, funktioniere “alles in allem das Krisenmanagement ganz gut”.Probleme lägen vielmehr in selbst verursachten Pannen. Von seit 2018 insgesamt 730 schwerwiegenden IT-Vorfällen seien nur 14 auf Angriffe von außen zurückgegangen, verdeutlichte Röseler. Solche Vorfälle würden in erster Linie von alter Hardware sowie Mängeln in den Prozessen und IT-Systemen verursacht – und von Menschen. In der Pandemie zeige sich das umso mehr. “Wir gehen davon aus, dass die Beschäftigten in der Corona-Krise sogar besonders anfällig für Fehler sind. Die Arbeitsbedingungen sind andere, die Prozessabläufe auch.” Die 2019 durchgeführten IT-Prüfungen in kleinen und mittelgroßen Banken hätten die größten Defizite im Informationsrisiko- und im Berechtigungsmanagement zutage gefördert, zudem im Auslagerungsmanagement.