Banken kommen mit Niedrigzins klar
fir Frankfurt – Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) geht davon aus, dass Banken selbst einem länger anhaltenden Niedrigzinsumfeld im Großen und Ganzen standhalten könnten. Die sinkende Zinsmarge werde der Profitabilität in einem solchen Szenario voraussichtlich nicht so stark zusetzen, dass die Bankenbranche in ihrer Existenz gefährdet werde, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. Fähig zur Kompensation Demnach gebe es alles in allem kaum Anzeichen für eine Korrelation zwischen Zinssätzen und Solidität bzw. Risikonahme. Die meisten Banken hätten offenbar Mittel und Wege gefunden, sich gegen die negativen Effekte von niedrigen und negativen Zinsen zu schützen, resümiert die BIZ und zählt unter anderem Kostensenkungen und Laufzeitverlängerungen, die Stärkung provisionsbasierter Einnahmequellen und die Ausdehnung der Kreditvergabe auf. Einige Möglichkeiten stießen allerdings allmählich an ihre Grenzen, so etwa weitere Kostenreduktionen.Übermut bei der Renditeerzielung sei bei den Banken jedenfalls nicht zu beobachten, so die BIZ. “Auch dort, wo die Zinssätze auf ein sehr niedriges Niveau gefallen sind, haben sich die Bankenstabilität anzeigende Kennzahlen nicht im größeren Ausmaß verschlechtert.” Obwohl dem Bericht zufolge anhaltende Niedrigzinsen im Allgemeinen die Risiken für die Finanzstabilität nicht wesentlich erhöhen, bringen die Autoren in mehreren Punkten Bedenken vor. So könnten einige Banken, besonders Retailinstitute und solche, die starkem Wettbewerb ausgesetzt sind, unter erheblichen Druck geraten. Aber auch ein plötzlicher Zinsanstieg hätte das Zeug zu negativen Effekten, so etwa Kreditausfälle oder Wertverluste durch fallende Anleihenkurse. Darüber hinaus könnten Banken, Versicherer und Pensionsfonds versucht sein, in Zeiten niedriger Zinsen mehr Rendite durch das Eingehen höherer Risiken zu erwirtschaften. Zudem würde unter Umständen die Entwicklung von Preisblasen begünstigt.