WERTBERICHTIGT

Banken sind die Leidtragenden

Börsen-Zeitung, 4.12.2014 Frankreichs sozialistische Regierung hat versprochen, die Steuern für Unternehmen nicht mehr weiter zu erhöhen. Eigentlich. Denn angesichts des hohen Defizits, das in diesem Jahr 4,4 % betragen dürfte, musste sie sich etwas...

Banken sind die Leidtragenden

Frankreichs sozialistische Regierung hat versprochen, die Steuern für Unternehmen nicht mehr weiter zu erhöhen. Eigentlich. Denn angesichts des hohen Defizits, das in diesem Jahr 4,4 % betragen dürfte, musste sie sich etwas einfallen lassen, um Brüssel trotz der Verfehlung des Defizitziels in den nächsten zwei Jahren zu besänftigen. Die Leidtragenden sind die französischen Banken. Denn der Nachtragshaushalt sieht vor, dass künftig weder die europäische Bankenabgabe noch die 2011 in Frankreich eingeführte System-Risikoabgabe von den Banken von der Unternehmenssteuer abgezogen werden können. Auf Frankreichs Finanzinstitute kommt damit eine dreifache Belastung von jährlich 2,5 Mrd. Euro in den nächsten drei Jahren zu. Die Gefahr, dass der Schuss auch für die französische Regierung nach hinten losgeht, ist groß. Denn sie setzt bei ihren Defizitprognosen auch darauf, dass die Wirtschaft des Landes wieder wächst. Wenn die Banken angesichts der hohen Belastungen weniger Kredite vergeben können, schwächt das jedoch das ohnehin vor sich hindümpelnde Wachstum.wü