Banken suchen die Nähe zu Fintechs

Zahlungsverkehr steht ganz oben auf der Agenda

Banken suchen die Nähe zu Fintechs

tl Frankfurt – Die meisten Banken und Finanzinstitutionen wollen in den kommenden zwei Jahren mit Fintechs zusammenarbeiten. Dabei steht der Zahlungsverkehr im Zentrum. Dies zeigt eine Umfrage bei mehr als 270 Finanzdienstleistern, darunter Retailbanken und Investmentbanken sowie Fintechs in Europa, USA und Asien durch die Anwaltskanzlei DLA Piper. Bisher gibt es demnach erst bei 30 % der Befragten mehr oder weniger intensive Kooperationen mit Unternehmen, die mit Hilfe moderner Technologie spezialisierte Finanzdienstleistungen anbieten.Als wichtigste Innovationen, in die man investieren möchte, gibt ein Viertel der Befragten Programmierschnittstellen, also Schnittstellen zur Anwendungsprogrammierung (Application Programming Interface, API) und Open Banking an, gefolgt von Zahlungsverkehrsplattformen und -infrastruktur (18 %) sowie Real-Time-Zahlungen (15 %).Am liebsten wollen 29 % der Finanzinstitute mit Fintechs über Partnerschaften und Joint Ventures zusammenarbeiten, während 19 % sich an ihnen direkt oder über bankeigene Venture-Capital-Fonds beteiligen wollen. 13 % planen, Fintechs zu kaufen. Als größtes Hindernis für die Zusammenarbeit mit solchen Unternehmen nennen 30 % der Retail-Banken den eigenen Vergabe- und Genehmigungsprozess, während ein knappes Viertel der Investmentbanken in erster Linie das Pleiterisiko bei ihren möglichen Kooperationspartnern fürchten.Regulatorik und Complianceerfordernisse bezeichnen fast drei Viertel der Befragten als größte Hürde, sich mit disruptiven Technologien zu befassen. Dabei zeigen sich von Land zu Land deutliche Unterschiede. Während vier von fünf Teilnehmern in Singapur ihrem Regulator eine aufgeschlossene Haltung gegenüber neuen Technologien bescheinigen (57 % in Großbritannien), ist es in den USA nur einer von fünf.