Banken verbünden sich für Trade-Finance-Blockchain

Plattform von KBC Grundlage - Deutsche Bank dabei

Banken verbünden sich für Trade-Finance-Blockchain

bg Frankfurt – Eine Gruppe von sieben internationalen Banken hat sich dazu entschlossen, einen Teil der Handelsfinanzierung für kleine und mittelständische Unternehmen in Europa künftig über eine gemeinsame Blockchain-Plattform abzuwickeln. Grundlage ist ein von der belgischen KBC entwickelter Prototyp einer Trade-Finance- und Supply-Chain-Lösung, die bereits getestet wurde. Unterzeichnet wurde die Absichtserklärung am Montag in Brüssel von Deutscher Bank, HSBC, KBC, Natixis, Rabobank, Société Générale und Unicredit.Getauft wurde die Plattform auf den Namen “Digital Trade Chain” (DTC). Sie soll die an Handelstransaktionen beteiligten Parteien online und über mobile Endgeräte miteinander verbinden, indem sie kleine und mittelständische Unternehmen bei der Steuerung, Überwachung und Absicherung von Transaktionen unterstützt. Im Gegensatz zu Großunternehmen könne diese keine Dokumentenakkreditive nutzen, um Geschäftsrisiken zu reduzieren. Die Blockchain-Lösung soll Mittelständler zudem ermuntern, grenzüberschreitend neue Handelspartnerschaften einzugehen.Die Partner wollen nun in dem Konsortium ihre Ressourcen bündeln, um eine skalierbare DTC-Plattform aufzubauen. Geografisch will man sich dabei auf die Kernländer Belgien, Luxemburg, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande und Großbritannien fokussieren.Dass Blockchain-Lösungen mit ihrer Verbindung aus dezentralen Datenhaushalten geeignet sein können, papierintensive Prozesse in der Handelsfinanzierung mit ihren vielen Prozessschritten, die für unterschiedliche Parteien dokumentiert werden müssen, zu ersetzen, war schon vermutet worden. Erste Tests hatten sich als erfolgversprechend erwiesen. Allerdings gibt es noch Beschränkungen für den Datendurchlass von Blockchain-Lösungen, was jüngst HSBC angemerkt hatte. Diese technologischen Probleme wollen die Partner nun gemeinsam lösen.