Banken wollen Blockchain für verbriefte Kredite nutzen
bg Frankfurt – Eine Gruppe von Banken, die im Blockchain-Konsortium R3 verbunden sind, will die Verwendbarkeit der Distributed Ledger Technology (DLT) für verbriefte Kredite erkunden. Erste Tests wurden im Markt für gebündelte Immobilienkredite durchgeführt, wobei es darum geht, das Daten-Tracking zu verbessern. Denn bei Verbriefungsstrukturen entwickeln sich komplexe Vorgänge in den Eigentumsverhältnissen und zur weiteren Bewertung der Wertpapiere. Deren Wert sinkt, wenn es zu Zahlungsausfällen kommt.Genau das war 2007/2008 passiert, als private Immobilienkredite in den USA nicht bedient wurden und damit eine Kaskade an Verlusten in solchen Asset Backed Securities (ABS) losgetreten wurde. Das Vermischen von guten und schlechteren Kreditqualitäten in Wertpapieren zum US-Häusermarkt gilt als Auslöser für das Entstehen der Finanzkrise. Der Markt für solche Immobilienkreditverbriefungen in den USA betrug Ende 2017 823 Mrd. Dollar gegenüber 2,7 Bill. Dollar vor zehn Jahren.Vor diesem Hintergrund werden seitdem Initiativen zum Anschieben des Verbriefungsmarktes allgemein kritisch beäugt, auch wenn sogenannte Plain-Vanilla-Strukturen für mehr Transparenz im ABS-Markt gesorgt haben. Der Einsatz von Blockchain-Technologie könnte dabei unterstützend wirken, indem die komplexe Dokumentenwirtschaft eines solchen Wertpapiers vereinfacht wird. R3 wird das zunächst für ABS-Produkte bewerkstelligen, die keine Garantie der US-Regierung besitzen. Im nächsten Schritt soll das dann auch mit Wertpapieren aus dem Universum von Fannie Mae und Freddie Mac passieren.R3 befindet sich nach der Fertigstellung der grundlegenden Plattform Corda nun in der Phase der Anwendungsentwicklung für ihre mehr als 100 Mitglieder aus dem Bereich Banken, Regulatoren und Technologiekonzerne.