Bankenaufsicht im Dilemma
Wer nicht im Vorstand oder in der IT einer Bank arbeitet, dürfte darüber schmunzeln können: Da ziehen Aufseher, Regulatoren und Regierungen alle Register, um Banken in der Krise die Finanzierung der Wirtschaft zu erleichtern und sie nicht zuletzt mit Blick auf Meldepflichten zu entlasten. Und zugleich verdonnert sie die Pariser EU-Behörde EBA dazu, ab Monatsende Daten zur Bedeutung etwa von Moratorien und Stundungen für ihren Forderungsbestand zu liefern, wie der Europa-Abgeordnete Markus Ferber mit guten Argumenten kritisiert. Frankreichs Hauptstadt aber ist nicht Schilda. Letztlich illustrieren die EBA-Vorgaben nur das Dilemma, in dem Aufsicht und Regulierung gerade stecken: Auf kurze Sicht muss man die Kreditvergabe stimulieren, auf lange Sicht die Banken stabilisieren. Sicher: Eine Umsetzungsfrist von nicht einem Monat ist lächerlich kurz. Allein: Auch zum Ende des dritten Quartals dürfte die Krise Banken noch vollauf beschäftigen. Und angesichts der Dimension der Krisenprogramme müssten Daten zu ihrer Relevanz für die Banken lieber heute als morgen her. bn