WERTBERICHTIGT

Bankengläubiger in der Klemme

Börsen-Zeitung, 11.6.2013 Für Gläubiger erstrangiger Bankenanleihen wird die Lage zunehmend haarig. Im Pleitefall einer Bank könnten Sparer, deren Einlagen nicht von einer Sicherungseinrichtung geschützt sind, ihnen gegenüber bevorzugt behandelt...

Bankengläubiger in der Klemme

Für Gläubiger erstrangiger Bankenanleihen wird die Lage zunehmend haarig. Im Pleitefall einer Bank könnten Sparer, deren Einlagen nicht von einer Sicherungseinrichtung geschützt sind, ihnen gegenüber bevorzugt behandelt werden – das ist zumindest ein Vorschlag, den die Politik aktuell diskutiert. Aber das ist nicht die einzige Hiobsbotschaft. Auch zur Besicherung der boomenden Pfandbriefe werden in zunehmendem Umfang Bilanzaktiva vereinnahmt. Für Gläubiger klassischer Anleihen bliebe damit bei einer Bankenpleite nicht mehr allzu viel übrig. Bondinvestoren könnten deswegen die Institute dazu drängen, einen zusätzlichen Puffer zu schaffen, indem sie verstärkt Nachrangkapital emittieren. Mit Sicherheit müssten Banken für solche Nachrangpapiere hohe Zinsen zahlen. In Form so genannter “Bail-in-Bonds” könnten Hybridanleihen aber auch den Fiskus entlasten. Denn die Steuerzahler müssen derzeit unverändert befürchten, in Bankenkrisen in Anspruch genommen zu werden – und damit sind sie eigentlich noch ärmer dran als die Anleihegläubiger.ssc