WERTBERICHTIGT

Bankenkrise ist immer

Börsen-Zeitung, 16.8.2018 Hört das denn nie auf? Elfeinhalb Jahre nach Beginn der Krise werden immer noch Institute, die einst die Kernschmelze im Weltfinanzsystem mitverschuldet haben, von ihren damaligen Schweinereien eingeholt. Diesmal büßt die...

Bankenkrise ist immer

Hört das denn nie auf? Elfeinhalb Jahre nach Beginn der Krise werden immer noch Institute, die einst die Kernschmelze im Weltfinanzsystem mitverschuldet haben, von ihren damaligen Schweinereien eingeholt. Diesmal büßt die Royal Bank of Scotland (RBS) in den USA mit 4,9 Mrd. Dollar dafür, dass sie Anlegern Dreck als Gold angedreht hatte. Ob das nun wirklich eine “Rekordstrafe” ist, sei mal dahingestellt. In Vergleichen zwischen der US-Justiz und anderen Großbanken – etwa Bank of America, J. P. Morgan Chase, Deutsche Bank, BNP Paribas – waren wegen dubioser Hypothekenverbriefungen oder anderer Regelverstöße schon teils deutlich höhere Beträge aufgerufen worden. Derart inakzeptables Verhalten – wie es damals weit verbreitet war und zu der säkularen Krise führte – sei in seiner Bank heute nicht mehr denkbar, meint RBS-Chef Ross McEwan. Sein Wort in Gottes Ohr. Aber Bankenkrise ist immer, vom antiken Griechenland, als die Geldwechsler pleitegingen, bis zur Gegenwart erst als Subprime-, dann als Schuldenkrise. Nein, es hört nie auf. Und der nächste Krisenherd wartet schon. ski