Bankenverband sieht gefährliche Lücken in der Finanzbildung
Bankenverband sieht gefährliche Lücken
in der Finanzbildung
wbr Frankfurt
Der Bundesverband deutscher Banken warnt vor gefährlichen Lücken in der Finanzbildung. Eine Umfrage zeigt, dass sich viele Menschen nicht ausreichend mit ihren Finanzen beschäftigen würden und wichtige Begriffe nicht verstehen. Nur jeder Zehnte habe ein starkes Interesse an Wirtschaft und Finanzen, und dieses Interesse sei in den letzten zwei Jahren weiter gesunken.
Lediglich 44% der Befragten kümmerten sich regelmäßig um ihre eigenen Finanzen. Besonders bedenklich sei, dass sich von den Erwerbsfähigen nur 35% intensiv mit ihrer Altersvorsorge beschäftigen würden – 2019 waren es 56%.
Überschätzung des Wissens
Trotzdem glauben 60% der Befragten, dass sie sich in Finanzfragen gut auskennen. Doch ihr tatsächliches Wissen ist oft gering. Ein erheblicher Teil wisse beispielsweise nicht, was an der Börse passiert. Zwei Drittel würden zwar den Begriff Inflationsrate kennen, aber nur ein Drittel wisse, wie hoch die Inflation ist. Angesichts der eigenen Defizite fordern 74% der Befragten mehr Finanzbildung in Schulen, 69% befürworten ein eigenes Schulfach.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen aus Sicht der Vertreter der privaten Banken, dass das Bewusstsein für die Bedeutung von Finanzbildung in Deutschland stark verankert sei. Das sei auch ein klares Signal an die Politik, die Ansätze für eine umfassendere und zugänglichere Finanzbildung voranzutreiben.