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Bankenverband sucht den Fitschen-Nachfolger

bg - Nachdem kürzlich die Diskussion angeschoben wurde, wer Jürgen Fitschen mit seinem Ausscheiden als Präsident des Bundesverbands deutsche Banken (BdB) im Frühjahr 2016 nachfolgen wird, hat mit Theodor Weimer nun ein erster der genannten...

Bankenverband sucht den Fitschen-Nachfolger

bg – Nachdem kürzlich die Diskussion angeschoben wurde, wer Jürgen Fitschen mit seinem Ausscheiden als Präsident des Bundesverbands deutsche Banken (BdB) im Frühjahr 2016 nachfolgen wird, hat mit Theodor Weimer nun ein erster der genannten Kandidaten Stellung genommen. Er stehe für das Amt des Bankenverbandspräsidenten “nicht zur Verfügung”, sagte Weimer im Call zu den Quartalszahlen. Er wolle sich mit voller Kraft dem Tagesgeschäft der HypoVereinsbank (HVB) widmen, begründete er seine Haltung. Das habe er BdB-Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer bereits mitgeteilt. Zudem regte er an, dass es mittelfristig für diese anspruchsvolle Aufgabe wohl angebracht sei, über einen hauptamtlichen Präsidenten nachzudenken.Für den BdB ist das Ausscheiden Weimers aus dem Kandidatenkreis kein Beinbruch, soll die Bekanntgabe des Fitschen-Nachfolgers doch erst auf der Vorstandssitzung am 9. November erfolgen. Zudem werden bereits zwei weitere Namen gehandelt, die als geeignet für die Aufgabe gelten. Da wäre zunächst Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter bei Berenberg. Seit Ende 2013 ist der Privatbankier Mitglied des BdB-Präsidiums an der Seite von Fitschen. Ebenfalls im Vorstand präsent und als Kandidat in der öffentlichen Verlosung ist Thomas Lange, Chef der National-Bank, eines Instituts mit gut 4 Mrd. Euro Bilanzsumme.Vom BdB heißt es nur, das Prozedere laufe planmäßig, und es gebe keinen Mangel an Kandidaten. Man sei zudem auch nicht mehr daran gebunden, den Posten alternierend zwischen einem Vertreter von Großbank und kleinerer Privatbank zu besetzen. Das habe nie in der Satzung gestanden, und die früher übliche Reihenfolge sei schon länger aufgehoben worden – in grauer Vorzeit wurde sogar eine Unterscheidung Privatbank, Regionalbank, Großbank vorgenommen.In Bankenkreisen wird derweil fleißig spekuliert über die Gründe für Weimers Entscheidung. Ein Sachargument lässt sich dabei nicht von der Hand weisen: Die HVB ist als Tochter der Unicredit diesem ausländischen Geldhaus natürlich eng verbunden – und in regulatorischen Fragen wie der weiteren Vergemeinschaftung der EU-Einlagensicherung könnten Italiens Banken eine konträre Haltung zur BdB-Position einnehmen. Darin liegt ein inhärenter Interessenkonflikt.