Bankia droht Klagewelle
dpa-afx Madrid – Nach einem Expertenbericht von Gutachtern der spanischen Zentralbank über gefälschte Bilanzen bei der Großbank Bankia droht dem Geldinstitut eine Welle von Klagen. Hunderttausende Anleger, die 2011 beim Börsengang des Geldhauses Bankia-Anteile erwarben und ihre Investitionen größtenteils verloren, dürften nach Medienberichten Schadenersatz verlangen.Das Gutachten bedeute für die Investoren einen “Riesenschritt zur Rückerlangung ihrer Geldanlagen”, sagte der Chef einer Anwaltskanzlei der Zeitung “El Mundo”. Zwei Experten der Zentralbank hatten in einem Gutachten festgestellt, dass Bankia ihren Börsengang mit gefälschten Bilanzen unternommen habe.Das Institut habe 2011 für den Börsengang ein überhöhtes Eigenkapital angegeben und 2012 Verluste in Milliardenhöhe verschleiert. Der damalige Bankia-Präsident und frühere Direktor des Weltwährungsfonds (IWF), Rodrigo Rato, wurde im Mai 2012 zum Rücktritt gezwungen. Die Regierung ließ wenig später das vom Zusammenbruch bedrohte Geldhaus verstaatlichen und mit mehr als 22 Mrd. Euro sanieren. Spanien musste für die Rettung Bankias und anderer Geldhäuser bei der EU Hilfskredite in Höhe von 41 Mrd. Euro beantragen. Rato hatte Kritik an seinem Management stets zurückgewiesen. Es sei ihm darum gegangen, Bankia zu sanieren.—– Wertberichtigt Seite 6