Umfrage

Bankkunden fühlen sich gut beraten, hegen aber Skepsis

Die Quirin Privatbank will mit einer Umfrage den Ruf nach einem Verbot von Vertriebsprovisionen untermauern. Doch die Befragung zeigt ein gemischtes Bild, und die Haltung zur Provisionsberatung bleibt unklar.

Bankkunden fühlen sich gut beraten, hegen aber Skepsis

jsc Frankfurt

Die Anlageberatung durch Banken und die Debatte über ein etwaiges Verbot von Vertriebsprovisionen stoßen in Deutschland auf ein geteiltes Echo. Während sich 69% der Menschen von ihrer Bank gut beraten fühlen, verneinen zugleich 51% die Aussage, dass die Beratung unabhängig sei, wie eine Online-Umfrage unter 1096 Personen im Auftrag der Quirin Privatbank zeigt. Ihre Skepsis begründen viele Befragten damit, dass Berater „nur hauseigene Produkte verkaufen“ und „nur die Produkte mit den höchsten Provisionen“ auswählen.

Die Quirin Bank ist auf Honorarberatung spezialisiert und will die Umfrageergebnisse als Argument für ein Provisionsverbot verstanden wissen. Die Haltung der Befragten bleibt aber vage. Jede zweite Person findet die Debatte über ein Provisionsverbot „gut“: „Die EU/der Staat sollte für mehr Transparenz sorgen.“ Die Bank wertet diese Aussage bereits als Zustimmung zu einem Provisionsverbot. Nur 13% erklären jedoch auf dieselbe Frage, dass es eine Honorarberatung statt einer Provisionsberatung geben sollte, 11% sprechen sich dabei für ein Nebeneinander beider Modelle aus.

Außerdem geht aus der Umfrage hervor, dass 66% „die umfangreichen Dokumentations- und Aufklärungsunterlagen“ nicht gelesen haben, und ein weiterer Teil erklärt, die Angaben nur teilweise zu verstehen. Sollte ein Provisionsverbot kommen, würden 39% der Personen erklärtermaßen keine Beratung mehr in Anspruch nehmen. 33% geben hingegen zu Protokoll, ein Honorar zahlen zu wollen. Zur Auswahl stellten die Marktforscher dabei einen prozentualen Satz von maximal 1,5% pro Jahr oder alternativ einen Stundensatz von 150 bis 250 Euro.