Basel warnt vor Bilanzierungswirrwarr
ssc Frankfurt – Durch neue amerikanische Vorgaben zur Verbuchung von Problemkrediten könnten die Abweichungen zwischen den Bilanzierungsstandards dies- und jenseits des Atlantiks zunehmen. Diese Warnung richtet Stefan Ingves, Chairman des Baseler Ausschusses, an die Vorsitzenden des International Accounting Standards Board (IASB) und des Financial Accounting Standards Board (FASB).Das FASB hatte vor dem Jahreswechsel einen Entwurf für neue Regeln veröffentlicht, laut denen nach US-GAAP bilanzierende Banken künftig nicht nur bereits eingetretene, sondern auch erwartete Kreditverluste verbuchen müssen. Das Management der Institute müsse “alle verfügbaren Informationen” nutzen, um abzuschätzen, in welchem Umfang Zahlungen auszufallen drohten, teilt der US-Standardsetzer mit. Herangezogen werden sollen unter anderem historische Erfahrungswerte sowie “sinnvolle und haltbare” Prognosen.Der Zeitraum, für den erwartete Verluste berücksichtigt werden sollen, werde bewusst nicht begrenzt, betont das FASB. Unter anderem in diesem Punkt weiche man von den Vorstellungen des IASB ab, das für den europäischen Standard IFRS verantwortlich ist. Dort fokussiere man sich auf einen Zeithorizont von lediglich zwölf Monaten, schreiben die Amerikaner.