Bats Europe startet britisches Indexgeschäft

Börsen-Zeitung, 16.6.2016 bg Frankfurt - Die zum größten europäischen Handelsplatz für Aktien aufgestiegene Bats Europe will sich nun auch das Marktdatengeschäft erschließen und startet zu diesem Zweck die Auflage von Indizes. Dabei beschränken sich...

Bats Europe startet britisches Indexgeschäft

bg Frankfurt – Die zum größten europäischen Handelsplatz für Aktien aufgestiegene Bats Europe will sich nun auch das Marktdatengeschäft erschließen und startet zu diesem Zweck die Auflage von Indizes. Dabei beschränken sich die Londoner aber zunächst auf britische Benchmarks. Insgesamt 30 Indizes werden in einem ersten Schritt aufgelegt, wobei 18 Stück auf Nebenwerte und das mittlere Segment zielen. Der Rest sind Branchenindizes.Abheben will sich Bats durch Echtzeit-Daten, eine verbesserte Datentiefe sowie ein vereinfachtes Lizenzmodell für Assetmanager und die Emittenten passiver Produkte (ETF). Beim Entwurf der Indizes erhielt Bats Europe Unterstützung von zwölf Londoner Vermögensverwaltern und Aktienhändlern: Alliance Trust Savings, AJ Bell, Charles Stanley Direct, Hargreaves Lansdown, Rathbones, Selftrade und TD Direct Investing. Auch beim Preis will man sich abheben.Mit ihrer Initiative würde Bats Europe zunächst vor allem die FTSE-Produkte der London Stock Exchange (LSE) angreifen. LSE, Euronext (CAC) und Deutsche Börse (Dax) haben ein einträgliches Indexgeschäft aufgebaut, das für jährliche Einnahmen von zusammen mehr als 600 Mill. Euro steht. Die Boston Consulting Group (BCG) geht von hohen Wachstumsraten im Datengeschäft der Börsenbetreiber aus, was befeuert wird durch die aus dem elektronischen Handel entstandenen Datensätze sowie das zentrale Clearing, sprich eine stärkere Verwertung im Nachhandel.Die Deutsche Börse hatte ihre Index-Aktivitäten vor knapp einem Jahr mit dem vollständigen Erwerb von Stoxx und Indexium gestärkt und will dieses nun mit einem globalen Profil neu positionieren – zudem will man besser im ETF-Geschäft Fuß fassen. Die LSE hatte ihr Indexgeschäft vor knapp zwei Jahren mit dem Zukauf des Index-Anbieters Russell vergrößert.