Bausparen wird in Bayern wieder beliebter
jh München – Bausparen ist in diesem Jahr in Bayern beliebter geworden. Die Nachfrage sei hoch, berichtete Erwin Bumberger, seit Anfang dieses Jahres der Vorstandsvorsitzende der LBS Bayern, in der Bilanzpressekonferenz. Für dieses Jahr rechnet er mit einem Bausparneugeschäft von rund 7,8 Mrd. Euro. Das wäre ein Anstieg um 11 % verglichen mit 2017 (siehe Tabelle). 2015 waren es allerdings noch 8,8 Mrd. Euro gewesen. Die Rechtsstreitigkeiten deutscher Bausparkassen mit Kunden um die Kündigung von höher verzinsten, zuteilungsreifen Altverträgen hatten dem Ruf dieser Finanzierungsform zuletzt geschadet.Zudem haben die niedrigen Zinsen der LBS Bayern zugesetzt. Auf die widrige Lage reagierte die Landesbausparkasse auch mit dem Abbau von Arbeitsplätzen. Die Ertragsbelastung habe das Unternehmen aufgefangen, sagte Bumberger. “Allerdings dauert es noch einige Jahre, bis wir an die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse früherer Jahre anknüpfen können.” Die Verzinsung der Darlehens- und Geldanlagenbestände sinke nach wie vor schneller als die Verzinsung der Bauspareinlagen.”Außerdem erhöhen die niedrigen Zinsen die Pensionsrückstellungen”, fügte Bumberger hinzu. Diese Effekte wirkten sich auch noch in diesem und im kommenden Jahr aus. Für 2018 und 2019 erwartet die LBS Bayern ein Nettoergebnis nahe null. Dass das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge im vergangenen Jahr deutlich gestiegen ist, begründete Vorstandsmitglied Gerhard Grebler mit einem Sondereffekt von 24 Mill. Euro. Grund waren “steuerlich motivierte Ausschüttungen von Spezialfonds”, wie es im Geschäftsbericht heißt. Auf der Grundlage des Investmentsteuerreformgesetzes seien in den Zinserträgen aus Geldanlagen überwiegend steuerfreie Ausschüttungen aus Vorjahren vorgenommen worden. Das erklärt auch den kräftigen Anstieg des Zinsüberschusses.Das verringerte Defizit im Provisionsergebnis begründete Grebler mit “geänderten Gebührenkomponenten”. Als Beispiel nannte er die Abschlussgebühr, die die LBS von 1,0 auf 1,1 % der Bausparsumme erhöht habe.Der Personalaufwand stieg 2017 auf 58,2 (i. V. 53,7) Mill. Euro, obwohl das Unternehmen die Zahl der Mitarbeiter 652 (670) am Jahresende verringerte. Grund ist nach Greblers Worten, dass dank des Jahresüberschusses die Mitarbeiter im Gegensatz zu 2016 eine variable Vergütung erhalten haben. Angebot für WohnungsfirmenUm mehr Kunden zu gewinnen, bietet die LBS Bayern seit diesem Jahr Wohnungsunternehmen Bausparverträge und Sofortkredite an – ergänzend zu den Sparkassen. Bisher seien Verträge im Volumen von mehr als 50 Mill. Euro abgeschlossen worden, berichtete der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Helmut Straubinger. Viele Anfragen deuteten darauf hin, dass auch diese Kundengruppe Interesse an einer langfristigen Zinssicherung habe.Die Kooperation mit der Direktbank DKB, die der Bayerischen Landesbank gehört, sei noch im Versuchsstadium, sagte Straubinger. Im Jahr würden wenige hundert Verträge abgeschlossen. Zudem arbeitet die LBS Bayern nun auch mit Drittvermittlern zusammen. “Das funktioniert im Einklang mit den Sparkassen sehr gut”, meinte Straubinger.