Österreich

Bawag startet solide ins Jahr

Trotz „rollierender und teilweiser Lockdowns“ in ihren Kernmärkten hofft die Bawag Group auf eine allmähliche Normalisierung der Wirtschaft: Der Anteil der Stundungen sei im ersten Quartal weiter gesunken.

Bawag startet solide ins Jahr

lee Frankfurt

Der österreichische Finanzdienstleister Bawag Group ist nach eigener Einschätzung solide ins Jahr gestartet. Wie das Institut am Montag mitteilte, hat es den Nettogewinn im ersten Quartal dank Kosteneinsparungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut ein Fünftel auf 73,6 Mill. Euro steigern können. Während der Nettozinsertrag um 4,4% auf 229,6 Mill. Euro zulegte, sank der Provisionsüberschuss um 5,8% auf 67,7 Mill. Euro.

Belastet wurde das Ergebnis durch vorgezogene regulatorische Kosten. Mit den dafür im Startquartal aufgewendeten 54 Mill. Euro seien bereits 90% der im gesamten Jahr zu erwartenden Belastungen abgedeckt. Würden sich die Kosten gleichmäßig auf das Jahr verteilen, hätte im ersten Quartal unter dem Strich ein Gewinn von 102 Mill. Euro gestanden, rechnet Bawag-Chef Anas Abuzaakouk in der Mitteilung vor. Er gibt sich verhalten optimistisch: „Obwohl wir in den ersten Monaten 2021 rollierende und teilweise Lockdowns in unseren Kernmärkten erlebt haben, glauben wir, dass wir uns am Anfang einer allmählichen Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivität befinden, die sich in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird.“ So hätten sich die Risikokosten im ersten Quartal von 55 Mrd. Euro auf 29,3 Mrd. Euro normalisiert, und der Anteil der Stundungen sei kontinuierlich auf 0,4% der Kundenkredite gesunken. Trotz des verbesserten makroökonomischen Umfelds und der positiven Entwicklung ihrer Kundenbeziehungen habe sich die Bawag gegen die Auflösung von Reserven entschieden. Die Rückstellungen sanken im ersten Quartal um 3,5% auf 410 Mill. Euro.

Unter Berücksichtigung der Empfehlung der europäischen Bankenaufsicht hat die Bawag im ersten Quartal 40 Mill. Euro an Dividenden ausgeschüttet und eine Dividendenabgrenzung in Höhe von 37 Mill. Euro vorgenommen. Unter Berücksichtigung der für das vierte Quartal geplanten Ausschüttung von weiteren 420 Mill. Euro belief sich die Kernkapitalquote (CET1) auf 14,2 %.

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