Bawag will sich als IT-Finanzierer etablieren

Österreicher übernehmen BFL von VR Smart Finanz

Bawag will sich als IT-Finanzierer etablieren

lee Frankfurt – Die österreichische Bawag Group will sich in Deutschland als Anbieter von IT-Finanzierungen für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) etablieren. Wie die Holdinggesellschaft am Freitag mitteilte, wird sie dafür das Eschborner Unternehmen BFL Leasing kaufen. Die auf Finanzierungslösungen für Handels- und Systemhäuser spezialisierte Firma gehört zur DZ Bank-Tochter VR Smart Finanz, die bis zum vergangenen Sommer noch als VR Leasing firmierte.Bawag-Chef Anas Abuzaakouk will die Holding mit dem Zukauf zu einer “technologiegetriebenen Retail- und KMU-orientierten Bankengruppe” weiterentwickeln. BFL ist nach Unternehmensangaben mit rund 50 000 Kunden einer der führenden Anbieter von IT-Finanzierungen. Die bereits 1973 gegründete Gesellschaft finanziert nicht nur Hardware- und Softwarelösungen, sondern auch Projekte sowie Lizenzen und Dienstleistungen im IT-Bereich. Das Geschäftsfeld gilt als lukrativ. BFL verfügte per Ende 2017 über Vermögenswerte in Höhe von rund 600 Mill. Euro und beschäftigt den Angaben zufolge etwa 75 Mitarbeiter. Über den Kaufpreis wurde den Angaben zufolge Stillschweigen vereinbart.Hintergrund der Transaktion ist die vor gut einem Jahr beschlossene Neuausrichtung von VR Smart Finanz. Statt wie bisher ein breites Spektrum von Leasing-, Mietkauf-, und Kreditlösungen anzubieten, soll sich die Tochter der DZ Bank künftig als subsidiärer Partner der Genossenschaftsbanken auf einfachste Mittelstandslösungen konzentrieren. Bei VR Smart Finanz ist auch ein Online-System angesiedelt, mit dessen Hilfe Genossenschaftsbanken auf Basis weniger Kundendaten automatisiert Finanzierungsentscheidungen treffen können.Im Zuge der Neuausrichtung will sich VR Smart Finanz ebenfalls vom Zentralregulierungsgeschäft für den Zahlungsverkehr zwischen Mitgliedern und Lieferanten von Einkaufsgemeinschaften sowie von VR Factorem trennen. Für diese Geschäftsfelder sind die Genossen bislang offenbar noch nicht mit Käufern handelseinig geworden.