Bawag zieht die Risikovorsorge hoch

Die Coronakrise halbiert das Quartalsergebnis

Bawag zieht die Risikovorsorge hoch

bg Frankfurt – Die Bawag hat sich im zweiten Quartal für steigende Kreditausfälle gerüstet, was unterm Strich zu einer Gewinnhalbierung auf gut 61 Mill. Euro führte. Wie Österreichs viertgrößtes Geldinstitut am Dienstag bekannt gab, wurde für das erste Halbjahr eine zusätzliche Risikovorsorge von rund 65 Mill. Euro im Zusammenhang mit Covid-19-Effekten getätigt. Dabei orientierte man sich an von der EZB skizzierten Szenarien – und legte das negativste Bild mit einem BIP-Rückgang im Euroraum von 12,6 % in diesem Jahr zugrunde. Man trage mit der Risikovorsorge in der Höhe von insgesamt 75 (i. V. 15) Mill. Euro dem sich verschlechternden makroökonomischen Umfeld Rechnung, heißt es. Man plane für das negativste Szenario und hoffe “auf das Beste,” so Bawag-CEO Anas Abuzaakouk.Die für 2019 und das erste Halbjahr 2020 vorgesehene Dividende werde man “vorbehaltlich der aufsichtsrechtlichen Zustimmung” ausschütten – womit angesichts der EZB-Vorgaben Bawag-Aktionäre erst im kommenden Jahr mit Auszahlung einer Dividende rechnen dürfen. Die harte Kernkapitalquote wird mit 13,4 % beziffert – und ist in der Höhe bereits abzüglich eventueller Ausschüttungen ausgewiesen. Bei der Eigenkapitalrendite (Return on Tangible Common Equity) landete die Bawag aufgrund der Risikovorsorge bei 8,8 %, unterhalb des Zielwertes von 10%. Mittelfristig soll eine Eigenkapitalrendite von 15 % erreicht werden. Die Basis-Kennzahlen des operativen Geschäfts sehen gut aus im ersten Halbjahr: Das Ergebnis vor Risikokosten beträgt 330 Mill. Euro, die Cost-Income-Ratio beträgt schlanke 43 % – Ziel sind 40 %.