Start mit stabilem Ertrag

BayernLB liegt auf Kurs zum Jahresziel

Die Bayerische Landesbank hat das Jahr mit einem leicht gestiegenen Quartalsergebnis begonnen. In allen Segmenten werde solide Geld verdient, sagt Finanzvorstand Markus Wiegelmann.

BayernLB liegt auf Kurs zum Jahresziel

BayernLB liegt auf Kurs zum Jahresziel

Ertrag im ersten Quartal auf Vorjahresniveau – Finanzvorstand: Unterproportionale Risikovorsorge

jh München

Die Bayerische Landesbank ist mit einem leicht gestiegenen Ergebnis ins Jahr gestartet. In allen Segmenten werde solides Geld verdient, sagt Finanzchef Markus Wiegelmann. An der Spitze liegt weiterhin die Direktbank DKB. Nach dem Ertragsrekord 2023 peilt der Konzern einen Gewinn auf weiterhin hohem Niveau an.

Die Bayerische Landesbank (BayernLB) liegt auf Kurs zu einem abermals hohen Jahresergebnis. In den ersten drei Monaten 2024 hielt sie das Ergebnis vor Steuern mit 450 Mill. Euro auf dem Vorjahresniveau von 447 Mill. Euro. „Im derzeit sehr volatilen Marktumfeld bewährt sich unser austariertes Geschäftsmodell“, kommentiert Vorstandsvorsitzender Stephan Winkelmeier den Start.

Nach den Worten von Finanzvorstand Markus Wiegelmann liegt das Ergebnis vor Steuern im Rahmen der Erwartungen. „Es zeigt, dass unsere Jahresprognose von 1 bis 1,2 Mrd. Euro nicht zu optimistisch ist“, sagte er im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Im vergangenen Jahr hatte die BayernLB 1,44 Mrd. Euro erzielt. Es war ihr bisher höchster Gewinn vor Steuern. Das Konzernergebnis war auf 1,17 (1,06) Mrd. Euro gestiegen. Fürs erste Quartal 2024 nennt die Landesbank 346 (341) Mill. Euro.

„Der Grund für das gute Ergebnis ist im Wesentlichen, dass wir weiterhin operativ in allen Segmenten solide Geld verdienen“, berichtete Wiegelmann. „Der Zinsüberschuss ist ein Tick über unseren Planungen.“ Er verringerte sich auf 707 (750) Mill. Euro. Den Rückgang begründet die BayernLB damit, dass der Wert im Vorjahr wegen des Zinsanstiegs in der ersten Hälfte überzeichnet gewesen sei.

Rückenwind vom Kapitalmarkt

Das stabile Provisionsergebnis von 115 (117) Mill. Euro entspreche den Erwartungen, sagte Wiegelmann. Als Effekte von außerordentlichem Charakter bezeichnete er das um 14 Mill. auf 88 Mill. Euro gestiegene Fair-Value-Ergebnis sowie die unterproportionale Risikovorsorge. Auf der Bewertungsseite habe der Kapitalmarkt sowohl dem Geschäft mit Finanzmarktprodukten als auch den DKB-Fonds im Eigenbestand Rückenwind gegeben. Zudem reduzierten sich die Bankenabgabe und die Einlagensicherung auf 16 (86) Mill. Euro, da das Beitragsvolumen für die Abgabe schon erreicht war.

Die Risikovorsorge erhöhte die BayernLB auf 22 (2) Mill. Euro. Sie blieb auf einem niedrigen Niveau. Der Vorstand begründet dies mit der „insgesamt hohen Qualität des Kreditportfolios“. Die pauschale Risikovorsorge, sogenannte Post Model Adjustments, ließ die Bank unverändert bei 337 Mill. Euro. Auch der Anteil notleidender Kredite (NPL-Quote) blieb mit 0,9% stabil.

Unter der Risikovorsorge von 2023

Die Risikovorsorge im Immobiliengeschäft spielte zum Jahresauftakt keine Rolle. In dem im Frühjahr fertiggestellten Jahresabschluss 2023 seien alle Risiken bis weit in den März enthalten, berichtete der Finanzvorstand. Deshalb sei im ersten Quartal nichts hinzugekommen, was sich jedoch ändern werde – schon allein aus saisonalen Gründen. „Wir werden voraussichtlich über der in normalen Jahren anfallenden Risikovorsorge von etwa 60 bis 70 Mill. Euro liegen, aber unter den 210 Mill. Euro im vergangenen Jahr.“

Mit dieser Vorsorge reagierte die BayernLB auf die Schwierigkeiten im Markt für Gewerbeimmobilien. 100 Mill. der 210 Mill. Euro machten Bürogebäude in den USA aus. Von den übrigen 110 Mill. Euro entfiel der überwiegende Teil auf Projektentwicklungen. Darin wiederum dürften die Kredite für die insolvente Signa-Holding der Schwerpunkt sein.

Ertragsprimus DKB

Der größte Teil der Risikovorsorge im ersten Quartal kam mit 32 Mill. Euro von der Direktbank DKB, vor allem von der Konsumenten- und Baufinanzierung. Mit einem Ergebnis vor Steuern von 271 (276) Mill. Euro trug die DKB abermals mehr als die Hälfte zum Konzernertrag bei. Ihr Zinsüberschuss verringerte sich auf 479 (503) Mill. Euro, das Provisionsergebnis legte jedoch um 13 Mill. auf 42 Mill. Euro zu.

Den größten Ergebnisunterschied gab es im Segment Corporates & Markets mit einem Rückgang um 40 Mill. auf 85 Mill. Euro. Dies sei jedoch im Rahmen der Erwartungen, sagte Finanzchef Wiegelmann: „Das erste Quartal 2023 war im langjährigen Vergleich besonders stark.“

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.