BayernLB erzielt abermals Rekordergebnis
BayernLB erzielt abermals Rekordergebnis
Gewinn vor Steuern steigt 2023 auf mehr als 1,4 Mrd. Euro – Auch 2024 höhere Risikovorsorge für Gewerbeimmobilien erwartet
jh München
Am 12. April veröffentlicht die Bayerische Landesbank ihre Jahreszahlen für 2023. Schon vorab bestätigt Finanzvorstand Markus Wiegelmann, dass das Ergebnis vor Steuern einen neuen Höchstwert erreicht hat. Ein weiterhin hoher Zinsüberschuss, aber auch mehr Vorsorge im Immobiliengeschäft prägten das letzte Quartal.
Die Bayerische Landesbank hat im vergangenen Jahr das Ergebnis vor Steuern nochmals auf einen Rekordwert gesteigert. „Wir liegen über 1,4 Mrd. Euro“, sagt Finanzvorstand Markus Wiegelmann auf Anfrage der Börsen-Zeitung. Die genaue Zahl gibt die BayernLB am 12. April bekannt. „Im Vergleich mit dem Vorjahr sind die Erträge kräftig gestiegen, vor allem der Zinsüberschuss.“ Im letzten Quartal lag dieser Überschuss nach Wiegelmanns Angaben bei 700 Mill. Euro. Damit stieg der Wert im gesamten Jahr im Vergleich mit 2022 um etwa 900 Mill. Euro auf rund 3 Mrd. Euro.
Dass die BayernLB im vergangenen Jahr ein Spitzenergebnis erzielt, hatte sich schon nach den ersten neun Monaten abgezeichnet. Von Januar bis September erzielte die Bank ein Ergebnis vor Steuern von knapp 1,3 Mrd. Euro. Damit hatte sie die 1,12 Mrd. Euro des gesamten Jahrs 2022 bereits übertroffen. Vor zwei Jahren hatte sie den bisher höchsten Wert seit der Umstellung auf den Rechnungslegungsstandard IFRS im Jahr 2007 erzielt.
Dunkle Wolken
Aus Wiegelmanns Angabe, dass es im vergangenen Jahr mehr als 1,4 Mrd. Euro waren, ergibt sich im Vergleich mit den ersten drei Quartalen ein deutlich geringerer Wert im Schlussabschnitt. Der Finanzchef begründet dies mit den dunklen Wolken im Konjunkturausblick: Die Landesbank sei deshalb mit Reserven ins neue Jahr gegangen. Zum einen seien Bewertungen etwas bereinigt worden. Zum anderen habe die BayernLB Aufwände vorgezogen und in der Risikovorsorge mit dem Schwerpunkt der Finanzierung von Gewerbeimmobilien (Commercial Real Estate) das Nötige gemacht.
„Mehr als in einem normalen Jahr“
Wiegelmann rechnet damit, dass der Schwerpunkt hier bleibt: „Ich kann mir vorstellen, das wird in diesem Jahr erneut etwas mehr sein als in einem normalen Jahr.“ Für Vorsicht sorgt außer der Insolvenz der Signa-Gruppe von René Benko vor allem der US-amerikanische Markt für Büroimmobilien. Im CRE-Markt in den USA ist die BayernLB mit 2,7 Mrd. Dollar engagiert, 45% davon sind Büros. Ihr gesamtes CRE-Exposure beträgt 66 Mrd. Euro. Zu den Kreditgebern von Signa gehört auch die BayernLB. Wie immer will sich der Vorstand über einzelne Kunden nicht äußern.
Wiegelmann hebt den regionalen Schwerpunkt außerhalb der USA hervor: „Einen Großteil unseres Portfolios mit Immobilienfinanzierungen machen deutsche Wohnungsgesellschaften aus. Dieses Geschäft ist sehr stabil.“ Auch mit Blick auf die erstmals über 19% gestiegene harte Kernkapitalquote (CET1) zum Jahresende stellt Wiegelmann fest: „Die BayernLB ist in einer sehr robusten Verfassung.“
Höhere Dividende
Zwei Drittel des Konzernergebnisses, das in der Größenordnung von 1 Mrd. Euro liege, sollen thesauriert werden: „Damit wird sich unsere Kapitalquote nochmals verbessern.“ Das restliche Drittel sollen die Gesellschafter – der Freistaat Bayern und die bayerischen Sparkassen – als Dividende erhalten. Die nähme somit auf etwa 330 Mill. Euro zu, nachdem sie sich im vergangenen Jahr auf 225 Mill. Euro verdreifacht hat. „Generell wollen wir ja rund ein Drittel des Konzernergebnisses ausschütten“, sagt Wiegelmann.
Stille Einlage wird geprüft
Für die Gespräche mit den Eigentümern und der Europäischen Bankenaufsicht EBA über eine Kapitaleinlage des Freistaats in die BayernLabo gibt sich Wiegelmann optimistisch: „Wir sind zuversichtlich, dass die stille Einlage mit einem Nennwert von 612 Mill. Euro und die zugehörigen Rücklagen im Kernkapital der BayernLB erhalten bleiben.“ Der Freistaat leistete in den 90er Jahren diese Einlage in die BayernLabo, die als Teil des BayernLB-Konzerns den Erwerb von Immobilien fördert. Nun prüft die EBA die Kapitalstruktur der Banken, unter anderem auch die der Helaba, und die Frage, ob stille Einlagen zum harten Kapital zählen.