BayernLB startet Sparmaßnahmen

Landesbank legt renditeschwächere Sparten zusammen - Gewinnrückgang im ersten Halbjahr

BayernLB startet Sparmaßnahmen

Die BayernLB legt ihre renditeschwächeren Sparten Firmenkunden und Kapitalmärkte zusammen. Die Landesbank vollzieht damit unter ihrem neuen Chef Stephan Winkelmeier einen ersten Schritt im Rahmen ihres Strategie- und Kostensparprogramms. Das Institut bereitet sich auf schwierigere Zeiten vor. sck München – In der Prüfung ihrer Strategie und organisatorischen Aufstellung hat die BayernLB einen ersten Schritt unternommen. Zur Vorlage ihrer Halbjahreszahlen teilte die zweitgrößte deutsche Landesbank mit, den Kapitalmarktbereich und das Firmenkundengeschäft zusammenzulegen. Das werde aktuell vollzogen, ließ sich der neue Vorstandschef Stephan Winkelmeier in einer Pressemitteilung zitieren.Von der Maßnahme betroffen sind 641 Mitarbeiter von insgesamt rund 3 000 Beschäftigen in der Kernbank BayernLB. Mit der Direktbanktochter DKB und sonstigen Beteiligungen kommt der Konzern auf insgesamt 7 900 Mitarbeiter. Ende Juli umfasste das Firmenkundengeschäft 330 Personen, die Kapitalmarktsparte 311.Der für das Firmenkundengeschäft zuständige Vorstand Michael Bücker übernimmt zusätzlich die Verantwortung für das Segment Financial Markets. Der bisher für die Sparte zuständige Vorstand Ralf Woitschig hat das Institut verlassen. Ein solcher Schritt zeichnete sich ab (vgl. BZ vom 17. Juli). Jetzt gab die weiß-blaue Bank erstmals diese Entscheidung offiziell bekannt.”Vor dem Hintergrund des auf Jahre hinaus ungünstigen Zinsumfeldes und ersten konjunkturellen Eintrübungen werden wir noch stärker als bisher darauf hinwirken, unser Geschäft zu fokussieren”, sagte Winkelmeier. “Mit Blick auf die Belastungen des operativen Geschäfts durch das anhaltend negative Zinsumfeld und die konjunkturelle Abschwächung wird die BayernLB im Rahmen des laufenden Strategieprojekts ihren Blick noch stärker als bisher auf ein konsequentes Kostenmanagement richten”, schrieb die Konzernführung. Der CEO führt die BayernLB seit dem 1. Juli. Überarbeitung der Strategie Bis Jahresende will der Vorstand einen Vorschlag zur strategischen Aufstellung dem Aufsichtsrat unterbreiten. Die in München residierende Landesbank gehört dem Freistaat Bayern (75 %) und den Sparkassen des Bundeslandes (25 %). Die Bereiche Corporates & Mittelstand sowie Financial Markets legten im ersten Halbjahr schwächere Zahlen vor. Das Vorsteuerergebnis des Firmenkundensegments brach um 69 % auf 57 Mill. Euro ein. Der Gewinn der Kapitalmarktsparte schrumpfte auf 15 (i. V. 21) Mill. Euro. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr überzeichneten hohe Auflösungen in der Kreditrisikovorsorge das Ergebnis der Firmenkundensparte. Das Kapitalmarktgeschäft profitierte seinerzeit von positiven Bewertungseffekten. Das lässt sich 2019 nicht wiederholen.Das Firmenkundengeschäft spürt den starken Margendruck infolge eines hohen Wettbewerbs unter den Banken. Die Eigenkapitalrendite (vor Steuern) der Firmenkundensparte sackte auf 3,8 (14,6) % ab. Die der Kapitalmarktsparte schrumpfte auf 2,2 (4) %. Im ersten Halbjahr steuerten die Direktbanktochter DKB und der Bereich Immobilien & Sparkassen/Verbund rund 80 % zum Konzerngewinn bei.Insgesamt konnte die BayernLB im zweiten Quartal das Ergebnis vor Steuern dank operativer Fortschritte zwar auf 264 (215) Mill. Euro steigern, aufgrund des Gewinneinbruchs zum Jahresauftakt schrumpfte allerdings in den ersten sechs Monaten das Konzernergebnis um 30 % auf 315 Mill. Euro.Dennoch zog Finanzvorstand Markus Wiegelmann eine positive Zwischenbilanz. “Wir sind insgesamt mit dem ersten Halbjahr sehr zufrieden. Die Entwicklung lag im Rahmen unserer Erwartungen”, sagte er der Börsen-Zeitung. “Rückenwind” gab der Bank seinen Worten nach auch ein “steuerlicher Sachverhalt”. Der CFO wollte auf Details dazu nicht näher eingehen. Eine Steuergutschrift des Finanzamts trug aber wesentlich dazu bei, dass das sonstige Ergebnis auf 130 (52) Mill. Euro sprang. Mit 7 (23) % fiel die Steuerquote daher ungewöhnlich niedrig aus.Im ersten Halbjahr musste die Bank zur Risikovorsorge per saldo 10 Mill. Euro zuführen. Dazu trug unter anderem die DKB bei. Das in Berlin beheimatete Institut erhöhte die Zuführung zur Risikovorsorge auf 42 (23) Mill. Euro wegen “diverser Einzelfälle”. Der BayernLB zufolge entspricht das dem “erwarteten Niveau”. Wiegelmann stellte heraus, dass in der laufenden zweiten Jahreshälfte in Bezug auf die Risikovorsorge des Konzerns etwas nachkommt. “Im zweiten Halbjahr fällt traditionell der größere Teil der Risikovorsorge an. Bis dato hat sich der zuletzt eingetrübte Konjunkturausblick noch nicht ausgewirkt.”