Bank hat die Ruhe weg
ths
BBVA ist derzeit trotz Corona in der glücklichen Position, auf einem Kapitalberg von 8,5 Mrd. Euro zu sitzen, die aus dem Verkauf des US-Geschäfts stammen. Der Preis, den die US-Bank PNC im November 2020 bot, war unwiderstehlich, ein 20-Faches des Gewinns. Zunächst dachte man, dass dieses Geld für die Übernahme des heimischen Rivalen Banco Sabadell verwendet würde, doch die Gespräche scheiterten. Jetzt will sich die spanische Großbank bezüglich anderer Zukäufe Zeit lassen. Zunächst einmal werden die Aktionäre mit einem Aktienrückkauf belohnt. Doch sollte sich BBVA nicht allzu entspannt zurücklehnen. Denn durch den Abschied aus den USA – das dortige Geschäft trug im Vorjahr 11% zum Konzernergebnis bei – ist die Bank nun noch abhängiger von ihren Töchtern in Schwellenländern, wie Mexiko und anderen lateinamerikanischen Staaten sowie der Türkei. Der spanische Heimatmarkt macht auch zukünftig weniger als ein Fünftel des Geschäfts aus. Angesichts der Unsicherheiten durch die Pandemie wäre eine ausgewogenere geografische Aufstellung ratsam.